Ludwigshafen-Friesenheim: Beliebter Stadtteil, begrenzter Raum

Friesenheims historische Mitte: Links steht das Gemeindehaus, rechts gegenüber die Pauluskirche, dahinter rechts die Luitpoldschule.  Archivfoto: AAR





VON HENNING WIECHERS

„Es ist schön, in Friesenheim zu wohnen und daheim zu sein. Die rund 19.000 Einwohner halten zusammen, sind aber auch offen für Neubürger.“ Das schrieb vor gut einem Jahrzehnt der damalige Ortsvorsteher Carlo Saxl in einer Bürgerinformationsbroschüre zum zweitgrößten Stadtteil Ludwigshafens. Auch heute noch trifft diese Aussage zu, ihr entsprechend schätzt auch Saxls Nachfolger Günther Henkel „seinen“ Stadtteil ein.


771 wurde das ehemalige Dorf am Rhein, das infolge der Flusslaufkorrektur 1836 einen stattlichen Gemarkungsanteil – die heutige Friesenheimer Insel – an Baden verlor, erstmals urkundlich erwähnt. Schon über 1250 Jahre alt also ist Friesenheim mit Sicherheit. Zu Ludwigshafen gehört es seit 1892, runde 130 Jahre. Und es kann heute mit einigen Pfunden wuchern: gute Infrastruktur und Anbindung an das Zentrum und die Metropolregion, ein vielfältiges Grundversorgungs- und Einzelhandelsangebot, medizinische Versorgung inklusive Klinikum am Stadtteilrand, etliche Kitas und Schulen bis hin zum Gymnasium, lauschige Parkanlagen und schnell zu erreichende Badeweiher auch im benachbarten Stadtteil Oppau. Auch die große Chemiefabrik am nordöstlichen Stadtteilrand gibt Friesenheim Standortvorteile – sei es in Form von Arbeitsplätzen „vor der Haustür“, sei es in Form kultureller Angebote, wie sie etwa im BASF-Feierabendhaus gegeben sind.

Der 1925 zur Süddeutschen Gartenbauausstellung eröffnete Ebertpark hat sich inzwischen zu einem der bedeutendsten innerstädtischen Naherholungsgebiete entwickelt, und in der Friedrich-Ebert-Halle hat einer der bekanntesten Ludwigshafener Vereine, die „Eulen“, seine Handball-Bundesliga-Heimspielstätte. Allerdings ist die Zukunft der 1965 als architektonisches Schmuckstück entstandenen Mehrzweckhalle derzeit ungewiss, denn sie braucht eine Sanierung, und die „Eulen“ brauchen mehr als die vorhandenen 2350 Zuschauerplätze.


In Ludwigshafen-Friesenheim ist Innenverdichtung das zukünftige Thema


Ein anderes die Friesenheimer aktuell bewegendes Thema ist die seit 2019 laufende Modernisierung der Straßenbahnlinie 10 mit neuen Gleisen und barrierefreien Haltestellen, die nun im Abschnitt Hohenzollernstraße ansteht, wie Ortsvorsteher Henkel berichtet.

Aufgrund seines Charakters ist der Stadtteil Friesenheim ein gefragtes Wohnquartier. Aber: „Wir haben fast keine freie Baufläche mehr zur Verfügung, deshalb ist das zukünftige Thema die sogenannte Innenverdichtung“, informiert Henkel. Das heißt, es gilt etwa innerörtliche Baulücken zu füllen, bestehende Gebäude aufzustocken oder zu ersetzen. Es gebe auch an verschiedenen Stellen Potenzial dafür, und einige Projekte stünden zur Realisierung an. „Aber das sind natürlich keine Großprojekte“, sagt Henkel. Wer sich gern in Friesenheim niederlassen würde, müsse den Markt  bezüglich passender Angebote im Auge behalten.

Ein größeres Projekt, bei dem der Ortsvorsteher den Baubeginn Anfang kommenden Jahres erwartet, ist die Bebauung eines Privatgrundstücks in der Nähe des Zehnmorgenweihers. Im neuen Quartier „Luitpoldstraße Nord“ soll dadurch Raum für insgesamt 160 Bewohner entstehen in Form von Ein- und Mehrfamilienhäusern und Doppelhaushälften. Das Projekt hatte intensive Diskussionen in der Einwohnerschaft Friesenheims hervorgerufen, bis die Einigung zur Umsetzung erzielt werden konnte.

Pläne für ein weiteres Projekt hat die Ludwigshafener Wohnungsbaugesellschaft GAG schon im vergangenen Jahr vorgestellt: In der Neuwiesenstraße nahe der Radrennbahn möchte sie eine Anlage mit 25 Wohnungen errichten. Allerdings, so Ortsvorsteher Henkel, sind aktuell die Neubauprojekte der GAG wegen Unwägbarkeiten in der Kalkulation vorübergehend auf Eis gelegt. Wann also die Wohnungen in Friesenheim gebaut und bezogen werden könnten, sei nicht absehbar.


Die Serie

Im Pfalz-Plan stellen wir regelmäßig in loser Reihenfolge Städte und Gemeinden in der Pfalz vor.


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