Höhfröschen: DGH mit angegliederter Halle als Herzstück

In der sanierten Mehrzweckhalle wurde hochwertiger Sportboden verlegt. Die Optik  wurde bewusst so gewählt, dass die Halle auch bei kulturellen und gesellschaftlichen Veranstaltungen einen schönen Rahmen bietet. Foto: Daum




VON ANDREA DAUM


Voll automatisch schließen sich die Jalousien an den Fenstern in der Schonenbachhalle in Höhfröschen. Eine von vielen Neuerungen in der sanierten Mehrzweckhalle. Die Halle bildet ein Ensemble mit dem Dorfgemeinschaftshaus (DGH). Die beiden baulich miteinander verbundenen Einrichtungen teilen sich Eingang, Technik sowie sanitäre Anlagen und sind Herzstück des gesellschaftlichen Lebens in der Gemeinde in der Südwestpfalz.


Rund 300.000 Euro hat die Gemeinde jüngst in die Sanierung von Halle und Dorfgemeinschaftshaus investiert. „Es waren die nächsten Schritte im Projekt Rundumsanierung“, sagt Bürgermeister Gerhard Hoffmann. Ein Langzeitprojekt. Die Sanierung der Außenfassade soll folgen, sieht er die Arbeiten an dem gemeindlichen Gebäude nicht abgeschlossen. „Im Grunde ist das eine Daueraufgabe“, erinnert er an Maßnahmen der zurückliegenden Jahre, die die Umstellung der  Heizung von Öl auf Gas beinhalteten, neue Fenster oder die Installation einer  Photovoltaikanlage  auf dem Dach.  

Durch einen verglasten  Haupteingang werden Dorfgemeinschaftshaus und Halle betreten. Die Treppe führt nach oben ins  Dorfgemeinschaftshaus, nach unten in die Mehrzweckhalle.  1981 wurde die Halle eingeweiht, die multifunktional genutzt werden kann. Knapp 25 Meter lang und über zwölf Meter breit, dient sie dem Sport, der Kultur, dem gesellschaftlichen Leben.

Baulich ist der Halle  ein kleiner Gastrobereich vorgeschaltet. „Im Zuge der weiteren Sanierung soll auch hier modernisiert werden“, skizziert der Bürgermeister weitere Pläne. Der Gastrobereich, der eine Theke mit Durchreiche zur Halle, eine Küche und einen Gastraum beheimatet, befindet sich in einem Gebäudeteil, der einst für schulische Zwecke an die frühere Volksschule angebaut wurde. Bis in die 1970er-Jahre wurde in dem Gebäude, das heute Dorfgemeinschaftshaus ist,  bis zur achten Klasse noch unterrichtet. Die Halle wurde angebaut, als die Umnutzung der ehemaligen Schule in ein Dorfgemeinschaftshaus beschlossen war. Sie sollte die Nutzungsmöglichkeiten dieses Zentrums des Gemeindelebens erweitern. Sehr stark wird die Halle für den Sport genutzt. Tischtennis und Fußball werden gespielt, Gymnastik gemacht.  Im Zuge der Sanierung wurde der Hallenboden getauscht. Ein Bodenbelag, „wie er auch bei Tischtennis-Weltmeisterschaften zum Einsatz kommt“, erläutert Hoffmann. Bewusst hatte sich der Gemeinderat aber – in Abstimmung mit dem sportlich erfolgreichen Tischtennisverein – für eine Bodenbelagsfarbe entschieden, die der Halle bei kulturellen und gesellschaftlichen Feiern ein warmes Ambiente verleiht.  Holzbodenoptik statt typisch grünem Sportboden.

Der Boden wird, wie der komplett gereinigte Innenraum, jetzt durch moderne LED-Lampen ins richtige und sparsame Licht gesetzt. Eine mobile Bühne ist vorhanden, auf der unter anderem Theater gespielt wird. Und es wird gefeiert. Zum Beispiel an Silvester und Karneval.


Saniert wurde auch im Dorfgemeinschaftshaus in Höhfröschen


„Halle und Dorfgemeinschaftshaus sind für unsere Gemeinde unabdingbar“, unterstreicht Hoffmann. Das haben die Bürger bewiesen. Die  Jalousien für das lange Fensterband im  oberen Hallenbereich wurden komplett durch Spenden finanziert. Sie ermöglichen  Sportlern und  Besuchern jederzeit einen blendfreien Aufenthalt in der Halle. Es wurde nicht nur gespendet, sondern auch selbst Hand angelegt, ehrenamtlich gearbeitet. Zum Beispiel bei der Umstellung der Lampen auf LED-Technik.

Saniert wurde auch im Dorfgemeinschaftshaus.  Gebaut wurde das Gebäude, das nicht unter Denkmalschutz steht,  „so um das Jahr 1900“, sagt Hoffmann. Der ehemalige Schulhof dient jetzt als Parkplatzfläche. Wo einst der Schuleingang war, befindet sich jetzt der barrierefreie Zugang zu den sanitären Anlagen. Die nutzen auch die Besucher der Halle.  Eine neue gewundene Rampe mit Edelstahlgeländer im Außenbereich stellt die Barrierefreiheit her.

Eine Reminiszenz an das alte Schulhaus gibt es noch. „Wir konnten die Schulglocke erhalten“, freut sich Hoffmann. Knopfdruck genügt, dann erklingt die historische Glocke am Eingang, die früher das Ende der Pause anzeigte.

Neu gestaltet und um eine behindertengerechte Toilette mit Wickelraum erweitert wurde der sanitäre Bereich. In modernem weißem und grauem Ambiente  präsentieren sich jetzt die sanitären Anlagen. „Hier waren bis zur Sanierung noch die Fliesen und die Sanitärkeramik drin wie bei meiner Einschulung“, erzählt  Hoffmann. 1966, ergänzt er lachend, sei er eingeschult worden.

Auf der Ebene mit den Sanitäranlagen befindet sich der Hauptsaal des  Dorfgemeinschaftshauses.  Die einstige Gebäudeaußenwand trennt jetzt den Dorfgemeinschaftsraum, der sich über dem Gastrobereich befindet,  zur Halle hin ab. Drei Fenster gab es an dieser Wand einst. Eines blieb erhalten. Es ermöglicht den Blick in die Halle. In weitere Fenster- und Türnischen wurden Schränke eingebaut. Der Raum dient als Sitzungssaal für den Gemeinderat, ist Vereinszimmer und wird auch bei kleineren Feiern genutzt.

Über das Treppenhaus an den Sanitäranlagen sind die oberen Stockwerke erreichbar. Räume der Gemeinde und zwei Wohnungen befinden sich noch im ehemaligen Schulhaus.