Hilfe gesucht: Es gibt Kriterien, die eine gute Umzugsfirma erfüllt. Foto: Christin Klose/dpa-tmn
Die wenigsten ziehen häufig um. Daher mangelt es oft an eigenen Erfahrungen mit Umzugsfirmen, und auch das Umfeld hat diese nicht. Wie erkennt man also seriöse und gut arbeitende Umzugshelfer?
Qualitätssiegel für Lebensmittel, Kosmetika oder Elektrogeräte sind üblich. Aber sogar Umzugsfirmen lassen sich von offiziellen Expertenstellen die Qualität ihrer Arbeit bestätigen, sodass Umziehende über diese Siegel leichter eine seriöse Firma mit transparenten Kosten finden können. Ein Überblick, worauf man bei der Suche nach Umzugshelfern achten sollte:
Die Siegel
Ein anerkanntes Siegel für Umzugsunternehmen ist das Zeichen des Bundesverbands Möbelspedition und Logistik (AMÖ). Zu den Zertifikationsvorgaben gehören eine gründliche und umfassende Beratung der Auftraggeber. Das daraufhin erstellte Angebot soll nachvollziehbar sein, die spätere Rechnung transparent. Während des Umzugs ist geschultes Personal im Einsatz, das sichere Geräte verwendet und umweltverträgliche Verpackungsmaterialien nutzt.
Ein weiterer Vorteil der AMÖ-Zertifizierung: Wird etwas beschädigt und Umziehende können sich mit einer vom Fachverband zertifizierten Firma nicht über den Ausgleich einigen, können sie die AMÖ-Schlichtungsstelle einbeziehen.
Alternativ können sich Firmen eine Zertifizierung nach DIN ISO 9001 von den verschiedenen Prüforganisationen geben lassen. Hier wird Wert auf Kundennähe, Service und Preistreue gelegt. Ein Fachbetrieb, der nach DIN ISO 14001 zertifiziert ist, zeichnet sich durch seine auf Mensch, Umwelt und Technik ausgerichtete Nachhaltigkeit aus.
Wer das Prüfsiegel der BG Verkehr trägt, hält betriebsintern Arbeits- und Gesundheitsschutz ein und sorgt für regelmäßige qualifizierende Maßnahmen der Mitarbeiter. Arbeitsmittel sind geprüft, selbst Bagatell- und „Beinahe“-Unfälle werden dokumentiert und ausgewertet.
Persönliche Beratung
Um einen Kostenvoranschlag erstellen zu können, müssen sich die Umzugsunternehmen ein Bild vor Ort verschaffen – auch das ist also ein Angebot, das gute Firmen bieten. „Wichtig ist, darauf zu achten, dass der Firmenvertreter Raum für Raum durchgeht und alles schriftlich festhält“, rät Carolin Semmler von der Verbraucherzentrale NRW.
Detailliertes Angebot
„Es empfiehlt sich immer, mehrere Angebote einzuholen und die Konditionen miteinander zu vergleichen“, sagt Daniel Waldschik vom Bundesverband Möbelspedition und Logistik (AMÖ). Aber wie erkennt man eigentlich ein gutes Angebot im Vergleich der Firmen?Im schriftlichen Kostenvoranschlag sollte man sämtliche Leistungen wiederfinden, die vor einem Umzug Stehende mit der Firma vereinbart haben. „Dazu zählt etwa das Aufstellen des Halteverbotsschilds vor dem Haus oder der Einsatz eines Außenlifts, falls dies erforderlich sein sollte. Oder etwa das Packmaterial“, zählt Carolin Semmler auf.
Vergleichen muss man hier oft die kleinsten Details, denn Firmen haben unterschiedliche Abrechnungsverfahren. Die einen kalkulieren nach Aufwand und Stunden, andere bieten einen Festpreis für den gesamten Umzug an. Aus Sicht von Verbraucherschützerin Semmler ist die Vereinbarung eines Festpreises empfehlenswert: „So sind Verbraucher, wenn es ums Zahlen geht, vor Überraschungen sicher, und es herrscht für beide Seiten Klarheit.“
Weitere Tipps lauten wie folgt: Man sollte darauf achten, dass in dem schriftlichen Kostenvoranschlag die Mehrwertsteuer ausgewiesen ist. Und den Vertrag genau durchlesen, bevor man ihn unterschreibt, auch das Kleingedruckte.
Allein auf den Gesamtpreis sollte man sich am Ende aber nach Angaben der Experten nicht verlassen. Gut und zugleich supergünstig seien nicht immer miteinander in Einklang zu bringen, sagt der Branchenexperte Daniel Waldschik. „Auch das Gefühl, ob man zu einer Firma Vertrauen hat, ist wichtig.“
Online-Informationen prüfen
Wer online nach Firmen für den Umzug sucht, kann oft schon an der Webseite erkennen, ob ein professionelles Unternehmen dahinter steckt. Etwa daran, dass es ein ordnungsgemäßes Impressum gibt. Dort sollten unter anderem eine Adresse, der Name eines Vertretungsberechtigten und eine E-Mail-Adresse stehen. „Ist auf der Seite kein Impressum zu finden, sollte man vorsichtig sein“ , sagt Verbraucherschützerin Semmler.Aber: „Sich bitte nicht von optisch tollen Webseiten blenden lassen“, plädiert Daniel Waldschik vom Bundesverband Möbelspedition und Logistik (AMÖ). Denn diese sagten nicht zwingend auch etwas über die Seriosität eines Umzugsunternehmens aus. (dpa)