Überblick: Gängige Heizungsvarianten

Holzpellets

Pelletkessel werden von der Politik wohlwollend betrachtet. Foto: dpa

 

VON WOLFGANG KEMPKENS

In den nächsten Jahren müssen rund zehn Millionen Öl- und Erdgaskessel ausgetauscht werden, informiert der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie. Und zwar dann, wenn sie älter als 30 Jahre sind. So hat der Gesetzgeber es festgelegt. Bei rund acht Millionen ist das bereits geschehen.

Die meisten Betreiber haben sich dabei entschlossen, bei ihrem Brennstoff zu bleiben und Brennwertkessel installieren zu lassen. Die nutzen Heizöl und Erdgas am effizientesten aus, emittieren also am wenigsten Schadstoffe. Auch die Brennstoffrechnung sinkt dank der Wärmerückgewinnungstechnik.

Es geht aber noch umweltverträglicher. Pelletkessel werden von der Politik wohlwollend betrachtet. Es gibt sie mit automatischer Befüllung. Dann sind sie fast so komfortabel wie Erdgaskessel. Der Betreiber muss lediglich die Asche regelmäßig entfernen. Die Öfen sind mit Feinstaubfiltern ausgestattet.
Wer Holz verfeuert, emittiert nur so viel Kohlendioxid (CO2), wie der Baum, aus dessen Holz die Pellets hergestellt worden sind, aus der Luft aufgenommen hat. Pelletöfen sind nicht billig, vor allem jene nicht, die eine automatische Brennstoffzufuhr haben. Die Kosten liegen zwischen 15.000 und 20.000 Euro für ein Ein-Familien-Haus, so das Internet-Portal heizung.de. Erdgas- und Ölkessel sind weitaus billiger.

Wärmepumpen benötigen Strom. 

Wärmepumpenheizungen kosten von 8000 bis 20.000 Euro. Am günstigsten sind die, die ihre Energie aus der Luft beziehen. Das gelingt sogar noch bei einer Außentemperatur um den Gefrierpunkt. Wird es noch kälter, reicht die Umweltwärme, oder besser Umweltkälte nicht aus. Dann muss ein Spitzenlastkessel einspringen, dessen Installation zusätzliches Geld kostet. Mit einer Wärmepumpe kann geheizt und Warmwasser bereitet werden, sofern die Leistung ausreichend konzipiert wird. Allerdings benötigen sie Strom. Da dieser immer teurer wird, ist der Betrieb der Wärmepumpe nicht ganz billig, wird aber zunehmend klimaneutraler, weil zunehmend Ökostrom aus Wind- und Solarkraftwerken ins Netz eingespeist wird.

Wärmepumpen, die ihre Energie aus der Erde oder dem Grundwasser beziehen, sind wegen der dafür notwendigen Außenarbeiten deutlich teurer. Allerdings produzieren sie selbst im kältesten Winter genügend Wärme. Ein Spitzenlastkessel ist überflüssig.

Mini-Blockheizkraftwerke sind nicht klimaneutral.

Die Stromrechnung lässt sich reduzieren, wenn der Wärmepumpenbetreiber Solarstrom erzeugt und Überschüsse in einer Pufferbatterie speichert. Zeitweise bezieht er dann Heizwärme und warmes Wasser zum Nulltarif. Man kann auch einen Kaminofen, der mit Holz befeuert wird, in den Heizungskreislauf einbauen. Der trägt dann zur Erwärmung des Heizwassers bei und entlastet die Wärmepumpe oder auch den Pelletkessel.

Auch Mini-Blockheizkraftwerke sind eine umweltverträgliche Lösung, aber nicht klimaneutral. Doch sie nutzen den Brennstoff noch weit besser aus als Brennwertgeräte. Sie erzeugen Strom für den Eigenbedarf, Heizwärme und warmes Wasser. Im Winter produzieren sie meist mehr Strom als benötigt wird. Der muss dann in einer Batterie gespeichert oder ins Netz eingespeist werden, was eine wirtschaftlich nicht sonderlich attraktive Lösung ist.