An- und Umbau: Waldmohrer Kita bietet 95 Kindern Platz

Der Altbau der Kindertagesstätte  „Bremer Stadtmusikanten“ in Waldmohr, der die ungewöhnliche Form eines Polygons aufweist, wurde runderneuert und mit einem Anbau verbunden. Foto: giw




VON REGINA WILHELM


Wer derzeit die Kindertagesstätte (Kita)  „Bremer Stadtmusikanten“ in Waldmohr aufsucht, muss erst eine Großbaustelle passieren. Ein Bauzaun grenzt das Gelände von der aufgerissenen Straße ab – nicht einfach für Eltern und Kinder. Doch sobald sie die Tür im Zaun passiert haben, finden sie sich in einer ansprechenden Umgebung wieder. Erst im vergangenen Sommer wurde der runderneuerte Teil der bisherigen Kita fertiggestellt; bereits vor einem  Jahr der Anbau.


Den Labyrinth-ähnlichen Weg zum neuen Hauptportal hat im Rahmen der Ausschreibung „Kunst am Bau“ Veronika Olma mit ihrem Mann Wolfgang Löster, Enkenbach-Alsenborn, gestaltet. Auf einer grasgrünen Bodendecke sind verschiedenfarbige Spuren eingezeichnet. Sie führen zu jeweils einem Tier der Bremer Stadtmusikanten an den Wänden. Ihnen sind je Löwenzahn, Puste- und Sonnenblume sowie Gänseblümchen zugeordnet, die Namen der Kita-Gruppen. Die fünfte, die nach der Mohnblume benannt ist, hat einen roten Marienkäfer „als Paten“. Der habe keine Spur, weil er fliegen könne, erklärt die Künstlerin in ihrem Konzept.

Die Eingangstür öffnet sich in einen geräumigen Flur. Hier können die Kinder Bobbycar fahren oder Ball spielen. Ein schmaler Raum eignet sich, um Kinderwagen abzustellen. Der Flur, der obendrein ein Eltern-Kind-Bistro aufweist, öffnet sich westlich in den rechteckigen Anbau. Dort sind drei Gruppen- mit Nebenräumen und Garderobe untergebracht. Die Gruppenräume sind mit Spiellandschaften aus Holz ausgestattet. Architekt Frank Habermann zeigt sich von diesen angetan. Das Mobiliar passe perfekt zu den bunten Fensternischen und Erkern, die er entworfen hat. In diese können die Kinder krabbeln und „beobachten, was draußen vor sich geht“, freut sich Leiterin Anette Pfreudtner.

Des Weiteren verfügt der Anbau über einen großen Mehrzweckraum. Mit seinem Sportbelag, der Kletterwand, Schaukeln und anderen Geräte sei er ideal zum Turnen und Tollen, so die Leiterin. Die Wände lassen sich bei Veranstaltungen öffnen, wie Habermann ergänzt. Räume für Spiel- und Turngeräte, die draußen und drinnen benutzt werden, dürfen nicht fehlen.


Grundstruktur des Altbaus von 1982 belassen


Da die Kita mittlerweile etliche Kinder unter zwei Jahren besuchen, sind Schlafräume unabdingbar. Sie finden sich etwas abseits der Gruppenräume. Ein großzügiger Raum für das Personal und für Besprechungen inklusive Teeküche ist vorhanden. An der kleinen Küchenzeile können sich die Jungköche üben. Außerdem gibt es in diesem Bereich Personaltoiletten und einen Raum für Putzmittel. Im Übergang zwischen den Gebäudeteilen sind geräumige Sanitäranlagen für Jungen und Mädchen eingerichtet. Integriert ist eine Wickelnische für die Kleinsten.

Der Altbau, der die ungewöhnliche Form eines Polygons aufweist, wurde 1982 eingeweiht. „Die Grundstruktur haben wir belassen“, sagt Habermann. „Allerdings fiel ein Gruppenraum dem Durchbruch zum Opfer.“ Die frühere Küche ist zur Spülküche mit Essensausgabe mutiert. Gekocht wird in der Kita nicht, ein Caterer liefert das Mittagessen. Die Größeren essen in einer kleinen Mensa. Zwei Gruppenräume sind ähnlich denen im Neubau ausgestattet. Das Büro der Leiterin und das ihrer Stellvertreterin, Technik- und Hauswirtschaftsraum sowie Abstellmöglichkeiten sind vorhanden. Das Zentrum des Polygons bildet ein weiterer Spielflur.

Als Gründe für den notwendigen Anbau nennt Stadtbürgermeister Jürgen Schneider die gestiegene Nachfrage nach Plätzen sowie die höheren Anforderungen. Insgesamt 95 Kinder können jetzt die Kita besuchen. Der Anbau hat die Stadt 2,1 Millionen Euro gekostet, der Umbau 615.000 Euro. Vom Kreis Kusel und dem Land Rheinland-Pfalz flossen insgesamt 800.000 Euro. Noch nicht ganz fertig ist die Außenanlage, die inklusive Spielgeräten und drei Hochbeeten mit 280.000 Euro zu Buche schlägt. Das gesamte Gelände hat eine Fläche von 2500 Quadratmetern; von denen 1100 Quadratmeter überbaut sind.