Aschbach bietet Platz zur Entfaltung

Ortsansicht Aschbach

Eine Luftansicht von Aschbach: Die Landesstatistiker zählen 124 Gebäude mit rund
150 Wohnungen. Foto: Sayer

 

VON KLAUDIA GILCHER

Vollerwerbslandwirte sind in Aschbach nicht mehr tätig, aber ihre Anwesen und Scheunen sind noch da. Es freut Ortsbürgermeister Herbert Mäurer, wenn sie mit neuem Leben gefüllt und saniert werden. Sportangebote gibt es reichlich, zur Arbeit muss gependelt werden.

Ein Neubaugebiet? „Die Nachfrage ist nicht groß genug“, sagt Bürgermeister Mäurer. Wer sich ansiedeln oder verändern wolle, greife auf den Bestand zurück. Ehemalige bäuerliche Anwesen und neuere Einfamilienhäuser seien öfter am Markt und gingen auch weg. Derzeit wisse er von fünf Objekten unterschiedlicher Größe. „Eins ist eine Ruine, aber andere kann man nach den üblichen Renovierungsarbeiten beziehen.“Die Landwirtschaft hat Aschbachs Ortsbild geprägt. Heute wirtschafte nur noch ein Bauer „ein bisschen nebenher“. Umso stolzer ist Mäurer, der ein „waschechter Aschbacher“ ist („Mein Geburtshaus steht hier“), wenn leerstehende Gebäude in gute Hände verkauft werden und wieder Leben einzieht.

 

Ortsbürgermeister Herbert Mäurer

Bürgermeister
Herbert Mäurer
Archivfoto: mkh

 

Ein baufällig gewordenes altes Bauernhaus mitten im Ort hat die Gemeinde übernommen und abgerissen. Ein Platz fürs Dorfleben soll entstehen, „der aber wenig Pflege nach sich ziehen soll“. Vielleicht könne es ja auch eine Boule-Anlage geben, meint Mäurer. „Das ist offen.“

Keine Zukunftsmusik ist das schmuck gestaltete Dorfgemeinschaftshaus, das für Feierlichkeiten gemietet werden kann. Wer lauter feiern möchte, fragt beim Tischtennisclub an. Der Verein besitzt eine Waldhütte, die ein Relikt aus den Tagen des Schwerspat-Abbaus ist.

Heute bieten die bis 500 Meter erreichenden Höhenzüge ums Dorf vor allem Freizeit- und Erholungswert. „Ein schöner, ruhiger Platz auf dieser Erde“, sagt Mäurer über sein Dorf und seine Landschaft. Tatsächlich ist die Natur überall nah. Etwas mehr als vier Prozent der Gemarkung sind Siedlungsfläche, Wald, Äcker und Wiesen machen über 90 Prozent aus.

Beim Dorfleben machen die Vereine mit.

Trotz der Lage mit viel Sonne abseits von Hauptverkehrsstrecken und Industrie hat der Ort, der historisch betrachtet zu den bekannten Wandermusikantendörfern der nördlichen Westpfalz zählt, in den vergangenen 25 Jahren rund 50 Einwohner verloren. Etwa jeder zweite Aschbacher ist 50 oder älter. Mäurer arbeitet im nahen Wolfstein, doch größere Arbeitgeber sind im näheren Umfeld dünn gesät, die Autobahnanschlüsse liegen 30 Fahrminuten entfernt. „Ein Manko“ sei das, räumt der Bürgermeister ein, sagt aber auch: „Wir haben es drei Kilometer bis ins Tal und nur rund 40 bis Kaiserslautern und Idar-Oberstein.“ Im Tal fährt die Bahn von Lauterecken bis nach Kaiserslautern. Die Mittelzentren und Verwaltungssitze Lauterecken und Wolfstein bieten eine Kindertagesstätte, Schulen, medizinische Versorgung, Supermärkte und Gaststätten. Ohne Auto sei das Leben zwar schwierig, „aber es gibt auch viel Nachbarschaftshilfe und Fahrgemeinschaften, etwa beim Einkaufen“.

Beim Dorfleben machen die Vereine mit. „Jeder hilft bei jedem“, beschreibt Mäurer die Situation in dem kleinen Dorf. Passé allerdings sind die Tage der riesigen Volkswanderungen, bei denen 8000 Teilnehmer das Dorf besuchten. Vorbei seien leider auch die Tage der Dorfwirtschaft, die zuletzt als Sportbar mit Raucherlaubnis reaktiviert worden war, berichtet Mäurer. „Leben kann man davon nun mal nicht.“ Sportfans können sich trotzdem entfalten. Das Angebot in der näheren Umgebung ist nahezu komplett. Nicht nur Fußball wird geboten. Innerhalb von zehn Autominuten finden sich beispielsweise Reitanlagen, Minigolf, Segelflug und Schwimmbäder.

Die Serie

Im Pfalz-Plan stellen wir wöchentlich in loser Reihenfolge Städte und Gemeinden in der Pfalz vor.

 

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