Dörflichen Charme bewahrt: die Berger Ortsmitte. Foto: wip
VON HENNING WIECHERS
Eine Urkunde von 819 erwähnt erstmals das Dorf „Berge“, das unter seinem heutigen Namen Berg kürzlich 1200. Geburtstag gefeiert hat. Der Name ist wörtlich zu verstehen: Auf dem Rhein-Hochufer gelegen, erhebt sich das Zentrum der zur Verbandsgemeinde Hagenbach gehörenden Ortsgemeinde Berg/Pfalz über die Rheinauen im pfälzisch-badisch-elsässischen Grenzwinkel tief im Südosten des Landes.
Der Zusatz „Pfalz“, den das gut 2000 Einwohner zählende Berg beim Gemeindenamen führt, unterscheidet es von sieben weiteren deutschen, zwei französischen und drei österreichischen Gemeinden gleichen Namens sowie von etlichen anderen europäischen Bergs, die meist Ortsteile größerer Kommunen sind. Hinsichtlich des Ortsnamens liegen die Berger also quasi mitten in Europa, aber auch geografisch können sie sich über eine zentrale Lage mit guten Verbindungen freuen, die noch dazu eine anmutige, zu ausgedehnten Radtouren verlockende Wald-, Wasser- und Wiesenumgebung zu bieten hat.
Ortsbürgermeisterin
Sabine Gerhart
Foto: Frei
Gute Verbindungen gab es schon in der Antike, als die römische Rheintalstraße von Straßburg über Speyer und Mainz bis an den Niederrhein hier vorbeiführte. Ihrem Verlauf folgt – angenähert – die heutige Bundesstraße 9, die an der Grenze in die französische A 35 mündet: Sie macht für die Berger die Zentren in Pfalz und Elsass schnell erreichbar, und via Rheinquerung bei Wörth oder per Fähre im benachbarten Neuburg liegt auch der Ballungsraum Karlsruhe nah. Das erschließt ein vielfältiges Arbeitsplatzangebot. Busse und Bahn – Berg hat einen eigenen Bahnhaltepunkt – führen in dieselben Richtungen. Es gibt einen lebhaften Grenzverkehr, Einkaufen und Arbeiten hüben wie drüben ist alltäglich. Der Transit läuft über Neulauterburg, das seit 1815 Ortsteil von Berg ist und direkt vor den Toren des elsässischen Lauterbourg liegt. Bis Mitte der 1980er-Jahre war hier der größte Grenzumschlagsplatz in Rheinland-Pfalz, seitdem werden der Güter- und Fernverkehr über den neuen Schnellstraßen-Übergang westlich des Dorfes abgewickelt. Das hat Neulauterburg ein gutes Stück entlastet.
Ortsteil Neulauterburg ist wichtiges Versorgungszentrum
Für den Hauptort, aber auch für Nachbargemeinden ist der Ortsteil ein wichtiges Versorgungszentrum: Hier finden sich mehrere Lebensmitteldiscounter, ein Drogeriemarkt, Textil- und Schuhmärkte sowie ein Post- und Paketshop. Zudem hat Neulauterburg eine starke gastronomische Tradition, wie Bergs Ortsbürgermeisterin Sabine Gerhart betont. Auch der Hauptort hat aber seine Anlaufpunkte fürs Alltägliche: Bäckerei, Metzgerei, ebenfalls zwei Gaststätten, Apotheke, Bankfilialen. Haus- und Zahnarztpraxis, Kindertagesstätte und Hort, betreuende Grundschule und ein aktiver Jugendtreff sowie eine lebendige Vereinsfamilie ersparen allen Generationen manch weiteren Weg. So lebt es sich in Berg komfortabel und mit Anschluss an den „Rest der Welt“, auch digital durch verschiedene Anbieter versorgt.
Berg als Wohnort auch bei jungen Familien beliebt
Abgerundet werde die Lebensqualität im Ort, dessen Zentrum um Kirche, Rathaus und „Hirschgass“ – die heutige Theresienstraße – immer noch ein Treffpunkt für den Dorfplausch ist, wie die Bürgermeisterin anmerkt, durch eine offene und aktive Einwohnergemeinschaft. Dem stimmt auch Beigeordneter Thomas Worst ausdrücklich zu. Der Gemeinschaftssinn habe sich aktuell sehr beeindruckend erwiesen: bei der Vorbereitung und Abwicklung der 1200-Jahr-Feier im August.
Da wundert es nicht, dass Berg als Wohnort beliebt ist und, wie Gerhart festgestellt hat, auch junge Familien anzieht. Die Aussichten für die, die hier sesshaft werden wollen, sind auch gar nicht so schlecht. Aktuell stehe ein Neubaugebiet vor der Baureife. Derzeit gelte es aber noch, ein besonderes Entwässerungskonzept umzusetzen, erklärt Worst. Aktuell sei Interessenten angeraten, den Markt auch bezüglich Bestandsangeboten zu beobachten.
Die Serie
Im Pfalz-Plan stellen wir wöchentlich in loser Reihenfolge Städte und Gemeinden in der Pfalz vor.
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