"Bischheim ist als Wohnort gefragt"

Ortsansicht Bischheim

Neue Häuser bestimmten das Erscheinungsbild Bischheims. Foto: Schifferstein

 

VON JOERG SCHIFFERSTEIN

Der Osterhase wohnt in Bischheim – zumindest werden hier im Jahresverlauf viele bunte Eier gefärbt. Denn eine der größten Eierfärbereien bundesweit hat laut Ortsbürgermeister Rüdiger Menges ihren Sitz in der kleinen Nordpfalzgemeinde direkt vor den Toren der Kreisstadt Kirchheimbolanden. Auch eine der größten Mühlen im Land ist hier zu Hause.

In der Kupfermühle in Bischheim bei der Firma Bindewald wird Mehl für ganz Europa abgepackt. Außerdem stellt der Betrieb in seiner Mälzerei einen wichtigen Grundstoff für das deutsche Bier her. Ein Grund herzuziehen? „Nein, nicht unbedingt, der Bierverkauf findet auch bei uns im Getränkehandel und in der Gaststätte statt“, sagt Menges mit einem Lachen im Gesicht. Sorgen muss er sich um seine schuldenfreie Gemeinde dennoch nicht machen. „Bischheim ist als Wohnort gefragt. Wir haben immer wieder Anfragen nach Bauplätzen, obwohl derzeit alles vermarktet ist.“

Das Baugebiet „In der Benn“ wurde seit 2010 erschlossen und alle 27 Bauplätze waren innerhalb eines Jahres verkauft, selbst die in privater Hand. Aktuell läuft die Vorplanung für ein weiteres Neubaugebiet. „Wir prüfen mehrere Möglichkeiten, denn die Autobahn im Westen, die Hanglage im Norden und die Industrieanlagen im Süden und Osten schränken uns ein“, erklärt der Bürgermeister. Leerstände gibt es kaum im Ort: Aktuell sind es zwei Gebäude, für die Eigentümerwechsel anstehen.

 

Ortsbürgermeister Rüdiger Menges

Ortsbürgermeister
Rüdiger Menges
Foto: jös

 

Geprägt ist Bischheim von der Kupfermühle, die größter Arbeitgeber im Ort ist. Neben diesem Unternehmen gibt es mehrere kleine Betriebe, unter anderem eine TV-Produktionsfirma, einen Stahlbauer, einen Baggerbetrieb und mehrere, teils alteingesessene Handwerksbetriebe. Mehr als 100 Arbeitsplätze gibt es insgesamt in der Gemeinde. Die meisten Bischheimer sind jedoch Berufspendler, die in die Ballungszentren der Umgebung fahren. Menges: „Ich kenne ein Ehepaar, das zu uns in den Ort gekommen ist, da ein Partner bei Kaiserslautern, der andere bei Mainz gearbeitet hat.“

Ein Problem hat der Ortsbürgermeister aber doch: die Kindertagesstätte, die Ende der 1950er-Jahre gebaut wurde. Dort war zunächst eine Grundschule, später eine Einrichtung für Förderschüler untergebracht. Die Kindertagesstätte ist in den 1980ern im Gebäude eingerichtet worden. Aus Bischheim, Rittersheim und Gauersheim werden dort täglich mehr als 70 Kinder betreut. „Das Gebäude ist stark renovierungsbedürftig und am liebsten würden wir neu bauen. Da es aber keine Zuschüsse des Landes gibt, schieben wir das vor uns her“, sagt Menges.

Sehr rührig ist der Bischheimer Kulturverein.

Freude bereitet dem Ortsbürgermeister das Vereinsleben. Beim Turn- und Sportverein (TuS) sind mehrere Abteilungen aktiv, trainiert wird in der Halle im Ortskern. Sehr rührig ist der Kulturverein, der aus der Kerweorganisation hervorgegangen ist. Neben der Kerwe am vierten Sonntag in August organisiert er mit dem TuS zusammen den Kindermaskenball, richtet das Osterfeuer aus und stellt das Bischheimer Oktoberfest auf die Beine. „Das ist immer ohne Werbung ausverkauft“, sagt Menges. Den Jahresabschluss bildet am ersten Adventssamstag der Basar. Die Maifeier übernimmt der Förderverein der Feuerwehr.

Aktiv ist auch der Ponyhof, der immer wieder Feste veranstaltet. Ein Besuch lohnt im Traktormuseum von Rainer Holscherer neben dem Ponyhof. Sehenswert ist zudem das Stein- und Mineralienmuseum von Paul Fischer im Nebenraum des Bürgermeisteramtes.

Die Serie

Im Pfalz-Plan stellen wir wöchentlich in loser Reihenfolge Städte und Gemeinden in der Pfalz vor.

 

Immobiliensuche:

Haus kaufen in Bischheim

Wohnung mieten in Bischheim