Nicht direkt an der Weinstraße gelegen, aber nur einen Kilometer davon entfernt, bietet Bissersheim Weinstraßenatmosphäre ohne großen Tourismustrubel. Foto: Schifferstein
VON JOERG SCHIFFERSTEIN
Bissersheim ist weithin bekannt. Der Ort lockt einmal im Jahr mit dem Fest der offenen Höfe. „An diesem Tag werden in einzelnen Weingütern bis zu 3000 Gäste gezählt“, berichtet Ortsbürgermeister Elmar Reichert über seine Heimatgemeinde. Ansonsten geht es in der kleinen Weinbaugemeinde im Landkreis Bad Dürkheim aber recht beschaulich zu.
Bissersheim liegt nicht direkt an der Deutschen Weinstraße. Nur einen Kilometer entfernt befindet sich die Nachbargemeinde Kirchheim mit Bahnhof, die Autobahn ist nach drei Kilometern an der Anschlussstelle Grünstadt gut zu erreichen. All das sind große Vorteile der Gemeinde. Bissersheim ist eine gewachsene Weinbaugemeinde, die sich in den vergangenen 30 Jahren enorm entwickelt hat. „Vor allem die Winzer haben in großem Umfang investiert. Viele Bürger haben Ferienwohnungen ausgebaut, drei gute Restaurant gibt es im Ort“, so Reichert. „Als ich 1993 hierher kam, gab es gerade mal eine Kneipe, und in den Weingütern konnte man gut Flaschenwein kaufen. Der Aufwärtstrend der Gemeinde hat ab Mitte der 90er-Jahre begonnen, vor allem im touristischen Bereich.“ Der Bürgermeister betont allerdings, dass trotz der steigenden Besucherzahlen die Lebensqualität in Bissersheim dennoch gegeben sei. Den „Ausnahmezustand“ wie in mancher Nachbargemeinde, der fast jeden Sonntag aufgrund von Besuchermassen dort herrsche, kenne man in Bissersheim üblicherweise nicht.
Bürgermeister
Elmar Reichert
Foto: jös
Die Gemeinde hat sich bislang immer langsam entwickelt, dabei die Bürger mitgenommen. Das Neubaugebiet „In der Rotwegshohl“ mit 17 Plätzen hat bis ins neue Jahrtausend ausreichend Flächen bereitgestellt. Dann wurde bis 2008 in der Ostergewanne der erste Bauabschnitt eines weiteren Neubaugebiets entwickelt. „Die zwölf Bauplätze waren schnell verkauft, weshalb aktuell im zweiten Bauabschnitt vier weitere Flächen erschlossen wurden. Auch hier sind alle Areale verkauft. Jetzt entwickeln wir in dieser Gemarkung einen dritten Bauabschnitt, der wieder zehn Plätze umfassen soll“, so Reichert. „Abhängig ist das von der Fortschreibung des Flächennutzungsplans der Verbandsgemeinde, die gerade in der Abstimmungsphase ist.“ Da es zurzeit keine Bauplätze gibt, ist die Nachfrage nach bestehenden Häusern enorm, Leerstände gibt es nicht. Selbst große Anwesen, wie ehemalige Weingüter, finden schnell neue Eigentümer. Eine Besonderheit ist die Hald-Mühle, in welcher der Eigentümer ein Tagungszentrum eingerichtet hat, das für Hochzeiten und große Firmenveranstaltungen genutzt wird. Zurzeit entsteht ein neues Gästehaus in der Ortsmitte am Dorfplatz, das drei private Investoren errichten.
Gesangverein ist größter Verein in Bissersheim
Gut aufgestellt sind die Vereine in Bissersheim. Der Gesangverein ist der größte Verein im Ort. Er verfügt über eine eigene Sängerhalle, in der neben regelmäßigen Konzerten auch Veranstaltungen der Gemeinde stattfinden. Auch Gymnastikkurse werden dort angeboten. Stark frequentiert ist das Dorfgemeinschaftshaus Eulennest, das auch für gewerbliche Mieter, Feiern, Tagungen und Sprachkurse genutzt werden kann. Sehr aktiv ist die Feuerwehr, die über einen eigenen Förderverein verfügt und ein Nebengebäude des Dorfzentrums nutzen darf. Bekannt ist auch das Weihnachtssingen am Tag vor Heiligabend, das stets zahlreiche Besucher anlockt.
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