Hertlingshausen: Neubaugebiet mit 35 Plätzen geplant

Ortsansicht Hertlingshausen

Hertlingshausen bietet an der Ortsdurchfahrt mehrere Einkaufsmöglichkeiten. Foto: Schifferstein

 

VON JOERG SCHIFFERSTEIN

Hertlingshausen ist offiziell zwar ein Ortsteil der Gemeinde Carlsberg. Es hat sich aber in vielen Bereichen seine Eigenständigkeit bewahrt, verfügt über eine eigene Infrastruktur, ein eigenes Vereinsleben und feiert auch seine eigene Kerwe.

Auch räumlich ist Hertlingshausen von der Sitzgemeinde seiner Verwaltung immer noch ein Stück weit entfernt. Das wird sich aber ändern, denn das Neubaugebiet „Am Ringelsberg“, das derzeit entsteht, soll für ein Zusammenwachsen von Carlsberg und Hertlingshausen sorgen. Es liege genau zwischen den beiden Ortsteilen. „35 neue Bauplätze sind geplant, die wohl ab dem Jahr 2021 bebaut werden können“, sagt Ortsbürgermeister Werner Majunke mit etwas Vorsicht, was den Termin für den Baubeginn anbelangt.

Ein Problem ist derzeit ein Rechtsstreit mit einem Grundstückseigentümer im Zusammenhang mit der Umlegung der Grundstücke. Sobald dieser beigelegt werden könne oder Gerichte eine Entscheidung getroffen hätten, solle es mit der Bebauung losgehen. Bauplätze gibt es sonst keine mehr im Ort.
Ein Leerstandsproblem kennt Hertlingshausen auch nicht. Es gibt einige wenige ungenutzte Gebäude, die allerdings überwiegend in Privateigentum sind und nicht zum Verkauf stehen.

 

Ortsbürgermeister Werner Majunke

Ortsbürgermeister
Werner Majunke
Archivfoto: jös


Hertlingshausen hat sich von einer Waldbaugemeinde mit starker landwirtschaftlicher Prägung zu einem Wohnort für Berufspendler entwickelt, die vorwiegend in großen Unternehmen in der Vorderpfalz tätig sind. „Früher lebten im Ort viele Waldarbeiter, es gab kleine landwirtschaftliche Betriebe und die Menschen sind ,auf den Handel‘ gegangen“, berichtet der Ortsbürgermeister. „Auf den Handel gehen“ meinte, dass Bürger zu Fuß mit der Ware auf dem Rücken losgezogen sind, um diese zu verkaufen. „Das waren überwiegend Textilien, die ins Saarland, aber auch in den Osten Deutschlands gebracht wurden, um sie dort von Haustür zu Haustür zu verkaufen.“ Auch in Carlsberg war das Handeltreiben sehr ausgeprägt. Das Denkmal „Der Handelsmann“ erinnert an diese Zeit. Die Handelsmänner verschwanden mit dem Aufkommen neuer Vertriebswege in Handel und Gewerbe.

Hertlingshausen ist bei Touristen beliebt. 

Hertlingshausen ist ein touristischer Schwerpunkt im Leiningerland, denn hier befindet sich neben dem Landschulheim der Stadt Frankenthal auch der Rahnenhof der Naturfreunde. Dieser ist bei Wanderern, Familien und Seminarteilnehmern gleichermaßen beliebt. Aus dem gesamten Bundesgebiet kommen Gruppen, um dort zu übernachten. Wanderer starten hier zu ihren Touren, um bei der Rückkehr das gastronomische Angebot nutzen zu können.

Dass sich der Ortsteil seine Selbstständigkeit bewahrt, zeigt sich nicht nur in den noch vorhandenen Geschäften, sondern auch im Vereinsleben. „Hertlingshausen hat einen eigenen Sportverein, der früher auch Fußball im Angebot hatte. Mittlerweile hat sich das Freizeitverhalten geändert. Darauf hat die Vereinsführung reagiert und bietet jetzt auf dem Freigelände auch Bogenschießen an“, berichtet Majunke. Das Sportheim am westlichen Ortsrand wird von mehreren Gruppen im Breitensportbereich genutzt. Selbstständig ist auch immer noch der MGV Hertlingshausen mit einem gemischten Chor.
Wichtigstes Fest im Jahresverlauf ist die Kerwe, die im Ortsteil gefeiert wird. Das engagierte Kerwekomitee stellt eine buntes Programm auf die Beine, das fünf Tage andauert und dessen Höhepunkt der Umzug ist.

Überregional bekannt ist auch das „Eingeschärrte“, das der Verschönerungsverein bei seinem Fest am Sauhäuschen anbietet: ein Braten, der in der heißen Erde unter der Glut eines Holzfeuers gegart wird.

Die Serie

Im Pfalz-Plan stellen wir wöchentlich in loser Reihenfolge Städte und Gemeinden in der Pfalz vor.

 

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