Deidesheim besitzt hohe Anziehungskraft

Ortsansicht Deidesheim

Historisch: das alte Rathaus von Deidesheim. Foto: Steffen Gall

 

VON STEFFEN GALL

Stichwort Helmut Kohl: In den 1990er-Jahren profitierte Deidesheim vom Promifaktor, immer mehr Menschen von außerhalb besuchten die zwischen Neustadt und Bad Dürkheim gelegene Kleinstadt. Der Tourismus ist weiterhin ein wichtiger Faktor, aber Deidesheim hat viel mehr zu bieten.

Als der damalige Bundeskanzler Helmut Kohl in den 1990er-Jahren Staatsgäste wie Michail Gorbatschow, Margaret Thatcher, Jacques Chirac oder Juan Carlos zum Essen nach Deidesheim lotste, steigerte das den Bekanntheitsgrad der kleinen Stadt an der Weinstraße enorm. Die Gäste- und Übernachtungszahlen stiegen sprunghaft an, und viele Akteure in dem Städtchen wussten das zu nutzen. Heute stehen in Deidesheim rund 1000 Gästebetten zur Verfügung, die Anzahl der Gästeankünfte geht auf 90.000 im Jahr zu und die der Übernachtungen auf 150.000. Und das bei nur knapp 3900 Einwohnern.

„Vor allem die Hotellerie und die Gastronomie bieten zahlreiche Arbeitsplätze, so dass nicht nur berufstätige Menschen auspendeln – zum Beispiel in die BASF –, sondern auch etliche einpendeln und hier einen Arbeitsplatz finden“, freut sich Stadtbürgermeister Manfred Dörr, der seit 15 Jahren im Amt ist. Deidesheim verfüge aber auch über viele gute mittelständische Handwerksbetriebe sowie Geschäfte. So finde man weitere Arbeitsplätze und könne „die wichtigsten Dinge des normalen Bedarfs“ im Ort decken, so Dörr. Da Deidesheim über wenige Gewerbeflächen verfüge, sei geplant, künftig nur „nicht störende und zur Region passende Betriebe“ anzusiedeln.

 

Manfred Dörr

Stadtbürgermeister
Manfred Dörr
Foto: Dörr/frei 


Ein wichtiges Projekt der vergangenen Jahre war die Umgestaltung des Marktplatzes und weiter Teile der Innenstadt. „Das hat zu einem unverwechselbaren und sehr charakteristischen Stadtbild geführt und auch Investoren dazu bewogen, in Deidesheim zu investieren“, betont der Bürgermeister. In naher Zukunft stehen unter anderem weitere Sanierungsmaßnahmen in den öffentlichen Grünanlagen auf der Agenda.

 

Deidesheim bietet "eine hohe Lebensqualität für alle Generationen"



Zudem sollen zwei Baugebiete erschlossen werden: „Damit verfolgt die Stadt das Ziel, den inzwischen stark angestiegenen Bedarf an Baugelände zu decken und Möglichkeiten zu schaffen, bezahlbaren Wohnraum zu bekommen und ein Mehrgenerationenwohnprojekt zu verwirklichen“, so Dörr. Bisher sei in erster Linie Innen- vor Außenentwicklung betrieben worden, so dass kein größerer Zuzug möglich gewesen sei. Das Interesse von jungen Leuten, nach Deidesheim zu ziehen, sei jedoch deutlich spürbar. Die meisten der potenziellen Bauflächen befinden sich allerdings in Privatbesitz. Die Stadt sei bereit, Flächen anzukaufen: Man werde das aber nicht zu jedem Preis entwickeln, darüber sei sich der Stadtrat einig, berichtet Dörr.

Mehr Einwohner und steigende Gästezahlen: Das hat natürlich auch seine Schattenseiten. Trotz der neuen B 271 lasse das Verkehrsaufkommen nicht nach, berichtet Dörr. Und viele Fahrzeuge führen dabei auch noch zu schnell, deshalb seien zusätzliche Möglichkeiten der Überwachung erforderlich. Den ruhenden Verkehr hat der Stadtbürgermeister ebenfalls im Blick: „Mittel- und langfristig müssen mehr Parkmöglichkeiten um den historischen Stadtkern geschaffen und im Zentrum mehr Anwohnerparkplätze angeboten werden.“

Alles in allem biete Deidesheim „eine hohe Lebensqualität für alle Generationen“, verfüge über zahlreiche geschichtliche und kulturelle Besonderheiten und eine einzigartige Weinkulturlandschaft, freut sich der Verwaltungschef. Den Zusammenhalt bezeichnet er als gut und lobt auch das Freizeitangebot für Jung und Alt. Zahlreiche Feste gehören ebenfalls dazu.

Die Serie

Im Pfalz-Plan stellen wir wöchentlich in loser Reihenfolge Städte und Gemeinden in der Pfalz vor.



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