Der frühere Schafplatz wurde zur Erinnerung an den im November 2017 verstorbenen Stadtbürgermeister in Werner-Kastner-Platz umbenannt. Er ist der zentrale Treffpunkt für viele Edenkobener. Foto: srä
VON STEPHANIE BRÄUNLING
Den landschaftlichen Reiz, der von den Rebhügeln und dem Pfälzerwald rund um den Wein- und Fremdenverkehrsort Edenkoben ausgeht, wusste schon König Ludwig I. zu schätzen, der sich hier eine Sommervilla erbauen ließ. Neben Wein und Wald hat die Kleinstadt auch viele Sehenswürdigkeiten und ein abwechslungsreiches Programm für Kulturinteressierte zu bieten. Der staatlich anerkannte Luftkurort Edenkoben ist Verwaltungssitz der gleichnamigen Verbandsgemeinde und liegt im Landkreis Südliche Weinstraße.
„Die Stadt Edenkoben und die Menschen, die hier leben, sind von der Landschaft, unserem Wein und der Kultur geprägt“, beschreibt Bürgermeister Ludwig Lintz seine Gemeinde. Die hier an- und ausgebauten Weine hätten eine hohe Qualität. Was einerseits an den gut ausgebildeten und innovativen Winzern läge, andererseits am milden Klima. „Nicht umsonst sagt man, Edenkoben liegt im Garten Eden, der sich rund um unsere kleine Stadt erstreckt“, schwärmt er. „Den guten Wein können wir darüber hinaus noch charmant bewerben“, meint Lintz und bringt seine Freude darüber zum Ausdruck, dass mit Fine I. in diesem Jahr wieder eine Weinprinzessin gekrönt werden konnte.
Auch König Ludwig I. habe die Pfalz für ihr mildes Klima und ihr mediterranes Flair geliebt. Weshalb er westlich von Edenkoben ein Sommerschloss, die Villa Ludwigshöhe, erbauen ließ. Auf einen Schlossgarten für die Villa im italienischen Stil habe er verzichtet. „Er soll es damit begründet haben, dass um ihn herum genug Park sei“, erzählt Ludwig Lintz. Denn nicht nur der Wein, auch Mandeln und Feigen gedeihen hier prächtig. Sobald die Renovierungsarbeiten am denkmalgeschützten Schloss abgeschlossen sind, sollen wieder Besucherführungen, Ausstellungen und Konzerte stattfinden.
„Ganz stolz bin ich darauf, dass wir das Künstlerhaus hier haben“, erzählt Lintz weiter. Dies sei eine Einrichtung des Landes Rheinland-Pfalz, ein Ort der Begegnung für Interessierte an Kunst, Musik und Literatur. Zusätzlich gebe es ein eigenes Veranstaltungsprogramm, beispielsweise die Reihe „Poesie der Nachbarn“. „Deutsche Lyriker erarbeiten Nachdichtungen zu Gedichten ausländischer Lyriker, dann stellen beide diese bei einer Matinee im Künstlerhaus in einer zweisprachigen Lesung vor“, erklärt Lintz. Auch sei das Künstlerhaus ein Arbeits- und Wohnplatz für Stipendiaten, die jedes Jahr hierher eingeladen würden, um sich ganz ihrer Kunst widmen zu können.
Ein Edenkobener Bürger gilt als als eines der Vorbilder für eine Romanfigur
Aber auch sonst gebe es eine Vielzahl von kulturellen und geselligen Veranstaltungen in der Stadt. Und für Bewegung sei in und um Edenkoben ebenfalls gesorgt. Die Alla-Hopp-Anlage lädt zu einem Bewegungsparcours und verschiedenen Spielmöglichkeiten ein, ein ausgeschilderter Wasserlehrpfad führt zum Hilschweiher mit Bootsverleih. Ein Wanderwegenetz ermögliche sowohl genussvolles als auch anspruchsvolles Wandern in der Region. „Der Pfälzerwaldverein ist sehr rührig und sorgt nicht nur für eine gute Beschilderung und Markierung der Wanderwege, er organisiert auch Wanderungen und betreibt eine eigene Hütte“, lobt Lintz.
„Bewegung ist natürlich auch in unseren Sportvereinen möglich“, ergänzt er. Diese gebe es zahlreich, ebenso wie kulturelle und kreative Vereine. Viele seien auch in Bezug auf Jugend- und Seniorenarbeit sehr aktiv. „Es ist nicht schwer, sich bei uns heimisch zu fühlen“, meint Lintz. Nur an einem mangele es: an neuen Wohngebieten. „Junge Familien können kaum etwas bauen, denn es fehlen Bauplätze.“ Der Stadtrat bemühe sich jedoch um Lösungen für dieses Problem. Denn der Bedarf sei da. Und die Kinderzahlen seien steigend in Edenkoben, weshalb gerade die fünfte Kindertagesstätte gebaut werde. Für den Schulbesuch könnten die Kinder im Ort bleiben. Von der Grundschule bis zum Gymnasium seien alle Schulformen vorhanden.
Restaurants, Cafés und Eisdielen gebe es einige in der Innenstadt. „Sie laden auch nach einem Stadtbummel oder dem Besuch des Wochenmarktes am Mittwoch auf dem Werner-Kastner-Platz dazu ein, zu entspannen und dem geschäftigen Treiben zuzusehen“, wirbt Lintz. Und am Lederstrumpfbrunnen könne man ebenfalls gemütlich sitzen. „Der Brunnen erinnert an Johann Adam Hartmann“, erläutert der Bürgermeister. Der Edenkobener Bürger gelte als eines der Vorbilder für die Romanfigur Lederstrumpf des amerikanischen Schriftstellers James Fenimore Cooper.
Die Serie
Im Pfalz-Plan stellen wir regelmäßig in loser Reihenfolge Städte und Gemeinden in der Pfalz vor.
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