Burg Berwartstein ist in Erlenbach allgegenwärtig. Hier spiegelt sie sich in der Fenstergalerie des Dorfgemeinschaftshauses. Foto: Daum
VON ANDREA DAUM
Wer in Erlenbach bei Dahn oder im zugehörigen Ortsteil Lauterschwan zu Hause ist, weiß, dass es sich in einer kleinen, besonderen Grenzregion gut leben lässt. Bei Erlenbach und Lauterschwan verläuft die Grenze zwischen den Landkreisen Südwestpfalz – in diesem liegt die Gemeinde – und Südliche Weinstraße (SÜW). Die damit verbundenen Möglichkeiten wissen die Menschen zu schätzen und zu nutzen.
Die geografische Lage bot schon im Mittelalter Vorteile. Davon zeugt Burg Berwartstein, das Wahrzeichen, das sichtbar über der Gemeinde thront, und bei Autofahrten nach Erlenbach bei Einheimischen regelmäßig zur Frage führt: Wer sieht als erster die Burg?
Etwa drei Kilometer liegen die Erlenbacher Ortsteile Seehof und Lauterschwan auseinander. Wer vom Ortsteil Seehof nach Lauterschwan fahren möchte, muss zur B 427 fahren. Würde die Bundesstraße einfach überquert, wäre man bereits im Kreis SÜW. Biegt man rechts ab nach Lauterschwan, bleibt man im Kreis Südwestpfalz. „Es fragen sich viele, die zum ersten Mal hierher kommen, wie es kommt, dass diese beiden Ortsteile zu einem Ort wurden“, erzählt Bürgermeister Dirk Eichberger. Aber das passe schon gut, sind sie sich in den beiden Ortsteilen einig.
Die lassen sich mit Genuss fußläufig erreichen, wenn die Hans-Trapp-Tour gewählt wird. Ein 15 Kilometer langer Rundwanderweg, der beide Ortsteile und Besonderheiten der Region verbindet. Wie die Burg Berwartstein, eine noch bewohnte und bewirtschaftete Felsenburg, die typisch ist für den Wasgau. Oder den Seehof, der beliebte Weiher mit Kioskbetrieb, der an heißen Tagen Abkühlung verspricht. Nicht zu vergessen die sehenswerte St. Michaelskapelle in Lauterschwan.
Der Berwartstein bringt den Vorteil mit, dass Erlenbach über den Personennahverkehr sieben Tage die Woche, also auch sonntags, erreichbar ist. Busse fahren regelmäßig zur Burg. Überhaupt sind die Busanschlüsse für den ländlichen Raum sehr, sehr gut in Erlenbach. „Wir sind ein Knotenpunkt, hier kreuzen sich zwei Linien“, erläutert der Bürgermeister. Das sorgt für einen funktionierenden Stundentakt. „Glückliche Fügung“, freut sich Eichberger.
Wohnen in Erlenbach wird immer beliebter
Er schätze jeden Tag, „wie schön es bei uns ist“. Touristen kommen gerne, beziehen Ferienwohnungen oder verbringen Zeit auf dem großen Campingplatz unweit des Seehofes. Im Einklang mit der Natur leben, dabei zukunftsgerichtet agieren, „das ist uns wichtig“, unterstreicht Eichberger.
Im weltweiten Netz surft man schnell und absehbar noch viel schneller. Aktuell werden in der Gemeinde Glasfaseranschlüsse vorbereitet, 22 sind bereits verlegt, durch einen örtlichen IT-Dienstleister. „Das garantiert uns, dass alle Ortsteile, alle Bereiche mit Glasfaser versorgt werden“, sagt der Bürgermeister. Für die Einwohner, die von diesem Angebot Gebrauch machen, entsteht ein Glasfasernetz, das freie Wahl beim Tarifpartner sicherstellt. „Das ist ein großer Vorteil“, unterstreicht Dirk Eichberger.
Wohnen in Erlenbach – die Orientierung geht beim Einkaufen und Arbeiten in Richtung Dahn/Pirmasens wie auch nach Bad Bergzabern/Karlsruhe – wird immer beliebter. Die Bauplatznachfrage ist enorm. Wöchentlich gebe es Anfragen, berichtet Eichberger. Aktuell entstehen sechs Häuser, drei in jedem Ortsteil. In Lauterschwan habe es ein kleines Baugebiet gegeben, erzählt der Bürgermeister, „da wollte viele Jahre niemand bauen. Bis der erste gebaut hat. Ruckzuck waren die Plätze weg“. Die Gemeinde selbst hat keine Bauplätze mehr. Private Bauplätze gibt es noch. Der Gemeinde liegt viel an einer kontinuierlichen Entwicklung. „Wichtig ist, dass die Menschen, die hier bauen, wissen, dass sie auf dem Dorf leben und was das bedeutet“, skizziert Eichberger.
Die Dorfgemeinschaft trifft sich gerne im oder am Dorfgemeinschaftshaus. Kerwe und Tag des Handwerks sind fixe Termine. Auch am Seewoog wird gefeiert. Spielefest, Polkanacht – langweilig wird es in Erlenbach nicht.
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