Ländlicher Charme: Erlenbach ist von Äckern umgeben. Foto: wip
VON HENNING WIECHERS
Erlenbach ist ein Dorf im besten Sinne. Die 750-Einwohner-Gemeinde bei Kandel in der Südpfalz hat, was man sich für ein typisches Dorf vorstellt: alte Bauernanwesen, das Rathaus neben der Kirche und, nicht weit weg davon, das Gasthaus „Zur Pfalz“. Auf den Äckern drumherum grünt das Gemüse, wogt der jetzt goldene Weizen, stelzen Störche. Hier wohnt es sich idyllisch. Und mit besten Verbindungen.
Eine dieser Verbindungen ist der Autobahnanschluss wenige hundert Meter außerorts. Er eröffnet die Zufahrt zur A 65. Jeweils nur knapp 20 Kilometer müssen Erlenbacher auf ihr fahren, um Landau in Richtung Norden oder in Südrichtung Wörth beziehungsweise Karlsruhe zu erreichen, wo denn viele von ihnen auch ihren Arbeitsplatz haben. Die parallele Eisenbahnlinie hat am Kandeler Bahnhof ihren Zustieg – die knapp fünf Kilometer von Erlenbach bis dahin lassen sich mit dem Bus und auch auf ebener Strecke gut per Fahrrad bewältigen.
Die Lage auf dem Land, aber nahe an den Zentren der Rheinebene, ist für den Erlenbacher Ortsbürgermeister Maik Wünstel und den Beigeordneten Uwe Mühldorfer ein wichtiger Faktor für die Lebensqualität, wie sie im Gespräch unterstreichen. Sie erschließe viele Möglichkeiten, sich auf kurzen Wegen mit Dingen einzudecken, die im Dorf selbst nicht zu erwerben seien, etwa in Kandel und seinem Gewerbegebiet Horst, das für die Erlenbacher quasi „vor der Haustür“ liegt, oder auch in den Einkaufszentren etwa in Rohrbach oder Wörth-Maximiliansau. Gleiches gelte für die medizinische Versorgung – Haus- und Facharztpraxen etwa finden sich sowohl in Kandel als auch im ebenfalls nahegelegenen Herxheim.
Bürgermeister
Maik Wünstel
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Der geografischen Lage direkt an der Autobahn entspricht die digitale an der „Datenautobahn“: Durch die vor drei Jahren realisierte Erschließung von innerörtlichen Verteilerstellen mit Glasfaserkabel gibt es in Erlenbach schnelles Internet mit Raten von bis zu 100 Megabit pro Sekunde. Und ein weiterer Ausbau folgt, wie Ortsbürgermeister Wünstel erklärt: Die Erschließung auch der Hausanschlüsse mit Glasfasertechnologie soll im Laufe des kommenden Jahres umgesetzt werden. Und noch einen weiteren für den Wohnstandort Erlenbach bedeutenden Faktor betonen Bürgermeister und Beigeordneter: Das sei eine Dorfgemeinschaft, die sich durch Offenheit und große Einsatzbereitschaft für soziale und kommunale Belange sowie durch eine vielfältige und aktive Vereinsfamilie auszeichne. Wer sich einbringen wolle, werde herzlich aufgenommen. „Da gibt’s Möglichkeiten für jeden Geschmack“, sagt Maik Wünstel. Aber niemand müsse sich zum Engagement verpflichtet fühlen, um im Dorf willkommen zu sein.
Das Erlenbacher Dorfleben profitiert von vielen Ehrenamtlichen.
Dankbar heben Wünstel und Mühldorfer hervor, wie sehr das Dorfleben von den vielen Ehrenamtlichen profitiere. Etwa bei Organisation und Durchführung der örtlichen Feste, die – das sei ein schöner Lohn – regelmäßig den Großteil der Einwohner zum gemeinsamen Feiern animieren könnten. Aber auch für alltägliche Projekte werden die Ärmel hochgekrempelt, zum Beispiel für Spielplatzsanierungen oder Verschönerungsarbeiten etwa an der Dorfdurchfahrt. Dafür gibt es sogar einen eigenen Verein mit Namen „Gemeinsam für Erlenbach“. Um die vielen positiven Kräfte zu würdigen und auch weiter zu motivieren, hat die Gemeinde einen Blog zum Dorfgeschehen auf der Internetseite der Gemeinde eingerichtet.
Wer sich damit trägt, sich in Erlenbach niederzulassen, brauche sicher ein bisschen Geduld und sollte den Immobilienmarkt beobachten, rät Wünstel. Freie Bauplätze seien aktuell nicht zu haben, aber es ergäben sich immer wieder Angebote bei Bestandsanwesen. Dazu gebe er gegebenenfalls gern auch auf Anfrage Auskunft. Interessenten für Mietwohnraum mag er derzeit allerdings kaum Hoffnung machen.
Die Serie
Im Pfalz-Plan stellen wir wöchentlich in loser Reihenfolge Städte und Gemeinden in der Pfalz vor.
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