Großbundenbach ist die "Walnussgemeinde"

Idylle und Natur pur: Der historische Dorfplatz ist Treffpunkt für Jung und Alt in Großbundenbach.

Idylle und Natur pur: Der historische Dorfplatz ist Treffpunkt für Jung und Alt in Großbundenbach. Foto: Daum

 

VON ANDREA DAUM

Mehr als 140 Walnussbäume gibt es in der Gemarkung Großbundenbach laut der Internetseite der Gemeinde. Beim Walnussfest verzehnfacht sich die Zahl der Menschen, die sich in dem Dörfchen aufhalten. Beim Blick aufs Treiben in den  Höfen zeigt sich, wie gut die Dorfgemeinschaft funktioniert. Sie ist auch ein Grund dafür, dass Leerstand kein Thema ist in der in der selbst ernannten „Walnussgemeinde“  im Landkreis Südwestpfalz.

Das Walnussfest, das in diesem Jahr aufgrund der Coronakrise ausfallen muss,  hat Großbundenbach weit über die Grenzen der Region hinaus bekannt gemacht. Etwas mehr als 300 Großbundenbacher, die dann ihre Höfe öffnen und an zahlreichen Ständen alles rund um die Nuss anbieten, begrüßen regelmäßig mehr als 3000 Besucher.  Der ein oder andere konnte bei dieser Gelegenheit auch schon mal ein Haus in Augenschein nehmen, das später den Eigentümer wechselte. „Leerstand ist bei uns kein Thema“, sagt die Beigeordnete Agathe Wieder-Hofmann. Aus manchem altem Häuschen „hat sich nach der Renovierung etwas Tolles entwickelt“, weiß sie.  Ein Neubaugebiet beziehungsweise gemeindliche Bauplätze gibt es im Moment nicht. Den ein oder anderen Bauplatz mal noch ausweisen zu können, „wäre schön, denn es gibt immer wieder Nachfragen“, ergänzt Wieder-Hofmann. Andererseits hat das Fehlen des Neubaugebietes den Vorteil, dass alte Bausubstanz bewahrt und der Dorfkern erhalten wird.

 

 Beigeordnete Agathe Wieder-Hofmann Foto: daum

Beigeordnete
Agathe
Wieder-Hofmann
Foto: Daum

 

Optischer Mittelpunkt des Dorfes ist  die Kirche St. Martin, eine frühere Wehrkirche, die aus dem 14. Jahrhundert stammt. Sie ist üblicherweise ein Ort für Konzerte im Rahmen des jährlichen deutsch-französischen Musikfestivals Euroclassic. Die Kirche ist auch ein Beispiel dafür, dass die Großbundenbacher ihre alten Schätze zu bewahren wissen. Diese Tatsache sowie die zupackende Dorfgemeinschaft und der zweigruppige Kindergarten, der jungen Familien gute Betreuungsmöglichkeiten bietet, sind Gründe, warum den Großbundenbachern um die Zukunft des Dorfes nicht bang ist. Dass der eingeschlagene Weg Zukunft hat, wurde ihnen bis hinauf auf die Bundesebene mit Preisen beim Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ bestätigt. Die Nachfrage nach Kindergartenplätzen steigt. Durch  Umbauarbeiten wird das Platzangebot aktuell erweitert.

Treffpunkt am alten Waschbrunnen in Großbundenbach

„Es gibt in der Region Arbeitsplätze, und wir sind hier gut versorgt in Sachen schnelles Internet, sodass auch Homeoffice möglich ist“, erläutert Wieder-Hofmann.  Leben und Arbeiten im Grünen ist also möglich. Zudem sind die Städte Homburg und Zweibrücken schnell erreicht. Einer der größten Schätze im landwirtschaftlich geprägten Dorf ist die Natur. Diese schätzen auch Touristen. In der früheren Dorfbäckerei ist ein Gästehaus mit Café entstanden. Kuchen wird serviert und geliefert.

Wer durch das Dorf schlendert und den alten Waschbrunnen entdeckt, „der entdeckt, was das Leben bei uns im Dorf wirklich ausmacht“, steht für Agathe Wieder-Hofmann fest. Wer dann, begleitet vom Geräusch des rauschenden Brunnenwassers, den Blick in die Ferne schweifen lässt, bleibt nie lange alleine: Junge und ältere Großbundenbacher gesellen sich gerne dazu, und schnell steht dann auch Essen und Trinken bereit.  „So lässt sich das Leben genießen“, unterstreicht Wieder-Hofmann. Das sei typisch für das Leben im Dorf mit den Nussbäumen.

Die Serie

Im Pfalz-Plan stellen wir wöchentlich in loser Reihenfolge Städte und Gemeinden in der Pfalz vor. 

 

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