Der Generationenplatz in Käshofen beweist, was eine zupackende Dorfgemeinschaft erreichen kann. Foto: Andrea Daum
VON ANDREA DAUM
Ein Haus in Käshofen in der Südwestpfalz – das fällt durchaus in die Kategorie der begehrten Objekte. Bauplätze sind hier rar, weshalb bereits gebaute Häuser auf dem Markt gefragt sind. Die zupackende Dorfgemeinschaft, die sich für ihren Ort einsetzt, ist ein großes Plus Käshofens, ebenso wie die gute Anbindung an Homburg und Zweibrücken.
Einmal den Berg runterrollen und nach wenigen, landschaftlich schönen Kilometern ist die saarländische Nachbarstadt Homburg erreicht. Die kurvigen Kilometer so schnell wie möglich nach oben zu fahren, macht aber mindestens ebenso viel Spaß: Das Homburger Bergrennen, mit Zielankunft in Käshofen, hat im Terminkalender vieler Motorsportfans einen festen Platz – wenn nicht Corona einen Strich durch die Rechnung macht.
Aber nicht nur mit Motoren, auch mit Muskelkraft fahren in Nicht-Corona-Zeiten zum Beispiel regelmäßig Europas beste Nachwuchsradfahrer den Käshofer Berg nach oben. Mancher spätere Radweltmeister war schon darunter.
Bürgermeister
Egon Gilbert
Foto: Daum
Nicht immer bleibt ihnen Zeit, um sich den Ort genauer anzuschauen. „Würde sich lohnen“, sagt Bürgermeister Egon Gilbert. Vor allem wenn in Käshofen gefeiert wird, lohnt der Halt, beim Dorffest oder der Kerwe zum Beispiel. Dann ist im und rund ums Dorfgemeinschaftshaus sehr viel los. Gilbert hofft, wie so viele, dass bald wieder gefeiert werden kann. Dabei geht es um den Spaß, aber ebenfalls um wichtige Einnahmen. Die Erlöse aus den Feiern im Dorfgemeinschaftshaus dienen auch dazu, das Haus zu erhalten. „Das ist der Treffpunkt der Vereine“, unterstreicht Gilbert. Und die Vereine und ihre Mitglieder bringen sich stark ein, sorgen für ein abwechslungsreiches Angebot und erwirtschaften Geld. In den nächsten Jahren sind am Haus Investitionen notwendig. Auch Gemeinsinn und Muskelkraft sind gefragt.
Käshofen ist ein Dorf der Anpacker. Beispiel: der Generationenplatz. Im Rahmen der Dorferneuerung entstand dieser. Der Dorfbrunnen wurde aktiviert. Es wurde eine Trockenmauer errichtet, ein Sitzatrium entstand. Wasserspielplatz, Bolzplatz und eine 40 Meter lange Seilbahn gehören zum Angebot. „Die längste Seilbahn in der Umgebung“, freut sich Gilbert. Wer wasserspeiende Delfinskulpturen mag, die an heißen Tagen für Abkühlung sorgen, wird hier fündig.
Käshofen bietet jungen Familien Perspektiven
Die Dorferneuerung hat es ermöglicht, dass im vergangenen Jahrzehnt mehr als 40 Häuser in Käshofen modernisiert wurden. Das eröffnet jungen Familien Perspektiven. Dass es kein Neubaugebiet gibt, der Schwerpunkt auf der Innenentwicklung liegt – was Häuser begehrt macht –, würdigte die Jury im Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“. 2017 gewann Käshofen Gold in der Sonderklasse.
Gilbert weiß, dass es noch mehr braucht, um als Wohnort zu überzeugen. Sehr schnelles Internet ist seit Jahren vorhanden. Nicht nur Homburg, auch Zweibrücken ist schnell erreicht. Richtung Landstuhl/Kaiserslautern besteht eine gute Anbindung. Verbesserungen im öffentlichen Nahverkehr, „die würde ich mir noch wünschen“, sagt Gilbert, gerade wenn Kreisgrenzen überschritten würden. Aber wenn beim Fahren mal Not am Bus ist, hilft bestimmt jemand aus der netten Dorfgemeinschaft.
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