Kleinkarlbach liegt mitten in der Rebenlandschaft an der Haardt. Foto: jös
VON JOERG SCHIFFERSTEIN
Die Gemeinde Kleinkarlbach setzt derzeit auf die private Erschließung eines kleinen Gebiets im südlichen Ortsbereich. „Im Prinzip haben wir unsere Wohnbaupotenziale ausgeschöpft. Wir hoffen auf den Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Leiningerland, der 2021 bis 2022 fertig werden soll. Abhängig davon müssen wir dann entscheiden, welche Areale in welcher Größe wir entwickeln können“, sagt Ortsbürgermeister Daniel Krauß.
Der Bedarf an Bauplätzen sei gegeben. „Ich bin seit drei Monaten im Amt, und es vergeht keine Woche, in der nicht eine Anfrage kommt“, beschreibt er die Situation. Es gebe im Ort noch wenige Baulücken, die allerdings in privater Hand seien und nicht zum Verkauf stünden. „Mit dem kleinen Gebiet Richtung Bobenheim am Berg werden wohl vier Bauplätze entstehen. Die Planung hat begonnen, die Gespräche mit den Eigentümern der bisher als Weinberg genutzten Flächen laufen noch. Dort wird wohl frühestens 2021 gebaut werden“, so Krauß.
Ortsbürgermeister
Daniel Krauß
Foto: jös
Ein Leerstandsproblem kennt die Gemeinde deshalb auch nicht. Zwei Gebäude stehen leer, einstige landwirtschaftliche Anwesen, die allerdings nicht zum Verkauf angeboten werden.
Geprägt ist Kleinkarlbach nach wie vor vom Weinbau. Hauptberufliche Winzer gibt es sechs im Ort, außerdem betätigten sich einige Bürger als Nebenerwerbslandwirte – unter anderem auch im Obstbau. Ein großes Chemie-Unternehmen prägt den Ort am Eckbach ebenfalls, dort gibt es rund 160 Arbeitsplätze. Mehrere Handwerksbetriebe bieten weitere Jobs, allerdings sind die meisten der Kleinkarlbacher Pendler, die täglich ins Rhein-Neckar-Gebiet fahren.
Auch der Tourismus gewinnt im Ort an Bedeutung. „Mehrere Anbieter von Ferienwohnungen sind stets gut ausgebucht. Die zahlreichen Rad- und Wanderwege locken Touristen zu uns“, weiß Krauß, der zusammen mit dem Gemeinderat für die Zukunft Konzepte entwickeln will, wie der Tourismus weiter gestärkt werden kann. „Wir sind froh, dass mit dem Gut Oberkarlenbach eine neue touristische Anlaufstelle im Ort entstanden ist, auch wenn dort vorwiegend eine Straußwirtschaft betrieben wird“, sagt Krauß.
Sportheim ist wichtige Anlaufstelle in Kleinkarlbach.
Seit zwei Jahren bewirten Vereine aus dem Ort im Sommer den Weinpavillon am Dorfgemeinschaftshaus. Das lockt im Rhythmus von zwei Wochen große Besuchergruppen an. „Am Sonntag ist zum letzten Mal für dieses Jahr geöffnet. Der Förderverein der Feuerwehr Kirchheim-Kleinkarlbach schenkt aus“, erzählt Krauß. Für die Kleinkarlbacher und Gäste aus dem Umfeld ist das immer dienstags und freitags am Abend geöffnete Sportheim in der Jahnstraße eine wichtige Anlaufstelle. Im Oktober gibt es dort ein Fest, im November ist eine Krimilesung geplant. Außerdem lädt der Sportverein im November noch zu seinem kulinarischen Abend ins Dorfgemeinschaftshaus, der zum vierten Mal angeboten wird.
„Beim TV wird Badminton, Kinderturnen und Tischtennis angeboten. Hervorragend angenommen wird die Schachgruppe für Kinder“, berichtet Krauß. Aktiv im Ort ist der Förderverein der Feuerwehr, der sich zusammen mit dem Kerwekomitee um die Kirchweih kümmert. Eine Partnerschaft wird mit Partschins in Tirol gepflegt, die im nächsten Jahr 50 Jahre alt wird. „Mit der Planung für die Jubiläumsfeiern wurde jetzt begonnen.“
Die Serie
Im Pfalz-Plan stellen wir wöchentlich in loser Reihenfolge Städte und Gemeinden in der Pfalz vor.
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