VON HENNING WIECHERS
Wer sich dem südpfälzischen Minfeld von Westen her nähert, sieht einige seiner Wahrzeichen schon am Ortseingang: die in ihren Ursprüngen bald 1000 Jahre alte heutige protestantische Kirche neben der jüngeren katholischen, die wohl schon mehr als 200 Jahre alte, mächtige „Kaiserulme“ und Teile der „Kunst im öffentlichen Raum“, die seit 2006 manches markante Plätzchen im Ort prägt.
Umgeben von Wiesen und Äckern, die im Süden des zur Verbandsgemeinde Kandel gehörenden Dorfes vom Bienwald abgelöst werden, ist Minfeld ein idyllischer Ort zum Leben. Gut 1700 Einwohnern gibt er ein Zuhause, bietet Kindergarten, Grundschule und Hort, wo die jungen Minfelder ihren Tag bis 17 Uhr gut versorgt verbringen können. Es gibt eine hausärztliche Gemeinschaftspraxis, Bäcker- und Hofladen, Wein- und Gaststuben. So können sich die Minfelder mit vielem, was zum täglichen Leben gehört, vor Ort eindecken. Sie könnten sogar mitarbeiten an der Produktion ihrer Grundnahrungsmittel, denn einer der heimischen Bauernhöfe betreibe solidarische Landwirtschaft, berichtet Martin Volz, langjähriger Gemeindebeigeordneter und ab Anfang September neuer Ortsbürgermeister.
Was die Minfelder sonst noch brauchen, finden sie in Kandel, dessen Stadtzentrum knapp drei Kilometer östlich des Minfelder Ortsausgangs liegt.
Bürgermeister
Martin Volz
Foto: wip
Die generationenübergreifende Lebensqualität in Minfeld werde in den kommenden Jahren weiter ausgebaut, fügt Volz an. So sei ein Seniorenzentrum mit Tagesstätte und Einheiten für betreutes Wohnen im Entstehen, und es sei im Ort geplant, einen Bürgerverein aus der Taufe zu heben, der sich vor allem der Nachbarschaftshilfe widme.
Diese Versorgungslage wird flankiert von einer guten Anbindung Minfelds an die modernen Verkehrsnetze: Mit dem Auto ist man schnell in Kandel, aber auch auf der Autobahn 65, die die Südpfalz mit den Ballungszentren am Rhein verbindet. Als Bahnhöfe bieten sich den Minfeldern der Kandeler – gut mit dem Bus zu erreichen – und der Windener, nur wenige Kilometer nördlich des Ortes, als nächstgelegener an. Die Internetanbindung funktioniere – mit Glasfaser bis zu den Verteilerpunkten und Kupferkabel bis in die Häuser – mit durchschnittlich 50 Megabit pro Sekunde, berichtet Volz. Ein Ausbau mit Glasfaser bis in die Häuser stehe an.
Neue Baugebiete sollen im Ortskern entstehen.
Die Standortfaktoren machen Minfeld zu einem begehrten Wohnort. Deshalb liege ein besonderes Augenmerk der Ortsführung auch auf der Generierung neuer Bauplätze, fügt Volz an. Die werde es allerdings nicht in neuen Baugebieten geben, sondern sie sollen durch Verdichtung im Ortskern geschaffen werden. Die Grundstückseigentümer sollen dafür sensibilisiert werden. In den zuletzt erschlossenen Arealen stünden noch einige wenige Plätze in privater Hand offen, die Gemeinde selbst habe aktuell keine Bauplätze zu bieten. Volz empfiehlt Interessenten, den Markt im Auge zu behalten, auch was Angebote im Bestand angeht.
Wer in Minfeld ein Plätzchen findet, auf dem er heimisch werden kann, der trifft auf eine offene, herzliche Dorfgemeinschaft, betont Volz, der das selbst erlebt hat, als „Einwanderer“ aus Berg im Bienwald. „Wer sich nicht selbst abgrenzt, ist willkommen“, sagt er. Und auch die Bereitschaft zum gemeinsamen Einsatz sei in der Einwohnerschaft und Vereinsfamilie groß. Ein überzeugendes Beispiel habe es Ende Juli gegeben, als das traditionelle Kandeler Radrennen „Rund um den St. Georgsturm“ nach Minfeld verlegt werden musste. „Das haben die Minfelder zu einem richtigen Volksfest gemacht“, freut sich Volz noch im Nachhinein. Die Begeisterung für den Sport ist in Minfeld allerdings auch sehr naheliegend – ist es doch Heimatdorf des Radrennfahrers Pascal Ackermann.
Die Serie
Im Pfalz-Plan stellen wir wöchentlich in loser Reihenfolge Städte und Gemeinden in der Pfalz vor.
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