Niederstaufenbach gehört zu kleinen Dörfern im Westrich

Überschaubar: Niederstaufenbach aus der Luft gesehen. Foto: Sayer

Überschaubar: Niederstaufenbach aus der Luft gesehen. Foto: Sayer

 

VON KLAUDIA GILCHER

„Bei uns kennt jeder jeden, mit allen Vor- und Nachteilen“, sagt Niederstaufenbachs Ortsbürgermeister Karl Hahnenberger. „Wir sind ein kleines Dorf, das muss man akzeptieren, wenn man hier lebt.“ Das tun die Niederstaufenbacher offenbar gern. Laut Hahnenberger steht nicht ein einziges Haus leer.

Gern erzählt Hahnenberger, 58 Jahre alt und im Dorf geboren, die Geschichte  von einem aus der größeren Stadt, der hingezogen war ins Grenzdorf der Landkreise Kusel und Kaiserslautern mit nicht einmal 300 Seelen und 166 Wohnungen in 192 Häusern.  Die Überschaubarkeit des Lebens habe dieser Neubürger dann doch nicht auf Dauer  ausgehalten – trotz der großen Grundstücke, die das Landleben bietet, trotz des Grüns in den Tälern und auf den Hügeln ringsum. Auch der internationale Hauch, den die im Ort ansässigen US-Bürger – überwiegend Angehörige des nahen Stützpunkts Ramstein – verbreiten, hat nicht geholfen. Und ebenso wenig  die skurrile Individualität der metallenen Fantasiefiguren aus dörflicher Schmiede, die sowohl private wie öffentliche Anlagen zieren.

 

Ortsbürgermeister Karl Hahnenberger

Ortsbürgermeister
Karl Hahnenberger
Archivfoto: Sayer

 

Dabei gibt es in Niederstaufenbach sogar noch eine Dorfwirtschaft. In ihren Räumen  treffen sich Stammtische beiderlei Geschlechts, die Kneipe ist Treffpunkt und Nachrichtenbörse in einem. Publikum komme auch aus umliegenden, teils deutlich größeren Dörfern. „Dort hat sich keine Wirtschaft mehr gehalten“, sagt Hahnenberger, der noch Zeiten kennt, in denen sich das kaum ein Pfälzer hätte vorstellen können.

Aus einem Stammtisch hervorgegangen, und das 1977 schon,  ist auch ein Verein im Ort. Ehrenamtler seien sehr wichtig fürs Dorfleben, betont der Bürgermeister. Fasnacht, Maifeier, Kerwe, Martinsumzug, Weihnachtsmarkt, Fußball-Turniere für Jedermann – der Freizeitclub „Stammtisch“, die Feuerwehr mit ihrer Jugend, der Dorfverein und die Straußjugend stemmen übers Jahr verteilt einiges.

Wenn gefeiert wird, sind die Wege kurz. „Drei Minuten zu Fuß, dann ist jeder im Zentrum“, sagt Hahnenberger. Gemeinschaftshaus, Spielplatz, Dorfplatz – alles konzentriere sich in der Dorfmitte. Nur der Bolzplatz liege etwas außerhalb, „aber seit der Pfälzer-Land-Radweg gebaut ist, können die Kinder da prima und sicher hinradeln“.

Baulücken sind in Niederstaufenbach in privater Hand 

Ein fahrbarer Untersatz erleichtert in Niederstaufenbach vieles. Backwaren, Eier und ein eingeschränktes Sortiment gibt es dank Verkaufsfahrzeugen von der Haustür aus zu kaufen, doch  sonst pendeln die Einwohner,  zur Arbeit, zu Partys, zu Besorgungen.  Ärzte, Kindergarten, Schulen, Einzelhandel und Behörden seien aber nah und gut zu erreichen, betont Hahnenberger, teils auch mit dem Bürgerbus. „Zwölf Minuten dauert es mit dem Auto bis  in die Kreisstadt Kusel, 25 bis ins Gewerbegebiet in Kaiserslauterns Westen.“ Heimarbeit sei dank guter Internetqualität auch ein Thema für einige Arbeitnehmer.

Der zugezogene und  wieder weggezogene Städter scheint übrigens eine Ausnahme gewesen zu sein. „Nicht ein Haus im Dorf steht derzeit leer“, sagt der Bürgermeister nicht ohne Stolz. Der in vielen Dörfern laufende Generationenwechsel lasse sich aber auch in Niederstaufenbach ablesen. „In einigen Anwesen wohnt nur noch eine, meist ältere Person.“ Bauland bietet die Gemeinde derzeit nicht an, Baulücken sind in privater Hand.

Die Serie

Im Pfalz-Plan stellen wir wöchentlich in loser Reihenfolge Städte und Gemeinden in der Pfalz vor.

 

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