Nothweiler: Burg und Bergwerk sind Attraktionen

Vom idyllisch gelegenen Dorfplatz in Nothweiler zur französischen Grenze sind es nur wenige Minuten. Foto: Daum




VON ANDREA DAUM


Hoch hinaus auf die Burgruine, tief  in den Stollen blicken. Das kann erleben, wer in  Nothweiler im Landkreis Südwestpfalz unterwegs ist. Wer Ruhe sucht, den Einklang mit der Natur, der ist in dieser Gemeinde  richtig. Auch die Geselligkeit wird groß geschrieben. Zum Beispiel, wenn ab dem Frühjahr die Grenznähe zu Frankreich  regelmäßig kulinarisch erlebbar wird.


„In Nothweiler dreht sich die Welt noch ein bisschen langsamer. Das ist etwas Tolles“, sagt Nicole Grüny schmunzelnd. Die Bürgermeisterin der kleinen Gemeinde im Wasgau erläutert, dass das bedeute, sich in Nothweiler  der Hektik des Alltags auch mal entziehen zu können. „Das schätzen die Menschen.“ Ein Grund, warum  Bürger und Gäste, darunter viele Stammgäste, den in einem kleinen Talkessel gelegenen Ort an der französischen Grenze   schätzen.

„Leerstand kennen wir nicht“, sagt Grüny. Die Gemeinde selbst hat keine Bauplätze mehr im Angebot. In privater Hand gibt es sie noch. Aktuell sind drei Bauvorhaben in Planung. Ein neues Baugebiet auszuweisen, „ist nicht vorgesehen“, sagt Grüny. Das Angebot reiche für die Eigenentwicklung. Die Natur, der Schatz, der die Gemeinde Nothweiler so lebenswert macht, soll bewahrt werden.

Nachhaltige Entwicklung wird hier schon lange gelebt.  Streuobstwiesen,  Galloway-Rinder, die die Landschaft frei halten, Düngemitteleinsatz reduzieren, der Natur ihren Lauf lassen – all das ist  wichtig. Naturschutzgebiete, wie die Wacholderheide, werden bewahrt.

Über all das wacht, könnte man fast sagen, die aus dem 13. Jahrhundert stammende Ruine Wegelnburg, die von weit her sichtbar über dem Ort steht. Die Ruine ist ein Wahrzeichen des Ortes. Ein weiteres ist der St. Anna-Stollen. Mittlerweile, nachdem die Nothweilerer vor 45 Jahren fleißig Hand angelegt haben, ein Schaubergwerk, das Einblicke gibt in die  Zeit der Eisenerzgewinnung.


Grenzüberschreitende Rad- und Wanderwege sind ein Vorteil in Nothweiler 


Sturzschacht, Wetterschacht, Dome – ein komplettes Bergwerk  kann hier erkundet werden. Zwischen drei und fünf Kilometer müssen durch die idyllische Landschaft rund um den Ort zurückgelegt werden, um sich mit Dingen des täglichen Bedarfs versorgen zu können. Das funktioniere ganz gut, sagt die Bürgermeisterin. Ein Wunsch wäre es schon, bekennt sie, wenn es die Möglichkeit gäbe, im Ort Brötchen zu kaufen, zumindest in den besucherstarken Monaten von April bis Oktober. Das gastronomische Angebot ein bisschen auszuweiten, wäre ein weiterer Wunsch.

Ein besonderes gastronomisches Angebot gibt es ab Mai über den Sommer hinweg. An jedem letzten Samstag im Monat wird im Dorfgemeinschaftshaus der Holzofen angefeuert und Flammkuchen gebacken. Der Heimatverein organisiert diesen Termin für die Nothweilerer und Gäste. Weil viele den Flammkuchen schätzen, lädt der Schützenverein  jeden zweiten Samstag ins Schützenhaus zum Flammkuchenessen ein.

Die Grenznähe zeigt sich in vielen Punkten. In einem Punkt auch nachteilig: „Unser Mobilfunknetz könnte besser sein“, sagt Grüny. Es gibt auf Bundesebene Pläne, diese Funklöcher  zu schließen. „Wir sind optimistisch, das bald etwas passiert“, setzt sie auf Verbesserungen in absehbarer Zeit. Deutlich besser sieht es mit der Internetverbindung aus. Glasfaser liegt bis an den Ortseingang ran, und mit bis zu 100 Mbit pro Sekunde kann gearbeitet und gesurft werden.

Die Grenznähe bringt viele Vorteile. Zum Beispiel grenzüberschreitende Rad- und Wanderwege. Einer von drei Premiumwanderwegen im Ort ist der Grenzgängerweg. Direkt an der Grenze findet sich der Boule-Platz, ein Gemeinschaftsprojekt mit der elsässischen Nachbargemeinde Wingen.

Das deutsch-französische Miteinander wird  gelebt. Am 22. Mai heißt es zum Beispiel „Radeln grenzenlos“. 50 Kilometer grenzüberschreitende Radwege gilt es zu entdecken. Natürlich feiert auch die Grenzgemeinde Nothweiler an diesem Tag mit und lädt  Radler zu einem Stopp und zur Erkundung des Ortes ein.


Die Serie

Im Pfalz-Plan stellen wir regelmäßig in loser Reihenfolge Städte und Gemeinden in der Pfalz vor.


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