Obermoschel will auch weiterhin wachsen

Idyllisch gelegen: die ehemalige Veldenz-Residenz Obermoschel. Foto: jös



Ganz weit im Norden der Pfalz liegt Obermoschel – die kleinste Stadt der Pfalz mit ihren etwas mehr als 1100 Einwohnern. Doch Obermoschel wächst, wie Stadtbürgermeister Ralf Beisiegel betont.

„Wir sind derzeit dabei, das Baugebiet ,Zuwinner‘ zu planen, das 20 Bauplätze umfasst“, sagt der Stadtbürgermeister, der  stolz darauf  ist, dass bereits fünf Bauplätze verkauft sind. „Mit der Erschließung beginnen wir etwa zur Jahresmitte, sodass im kommenden Jahr die ersten Bauherren loslegen können“, informiert er. Nötig geworden ist das neue Baugebiet, da gerade Ende Februar die beiden letzten Bauplätze im vorhergehenden Baugebiet „Auf dem Sonnenborn“ verkauft wurden. 
Ein Leerstandsproblem im eigentlichen Sinn hat die Stadt nicht. „Alle Häuser, die zum Verkauf standen, haben den Besitzer gewechselt“, so Beisiegel, der vor allem aus dem Raum Bad Kreuznach Zuzug neuer Mitbürger verzeichnet. „Ein Gebäude hat die Gemeinde jetzt günstig erworben und wird es abreißen. In der Jakobsgasse brauchen wir die zusätzlichen Parkplätze.“

Im Innenort lebt die Gemeinde von ihrer historischen Bausubstanz. Manche Gebäude wurden bereits im 16. Jahrhundert errichtet. „Das alles ist Denkmalzone, aber die Gebäude sind keine Einzeldenkmäler“, erklärt Beisiegel. Die Stadt saniert gerade in Kooperation mit dem Denkmalamt das Alte Rathaus. „Wir wissen nicht genau, in welchem Jahr das eigentliche Alte Rathaus gebaut wurde, aber das Gebälk stammt definitiv aus dem 14. Jahrhundert und ist damit eines der ältesten in Rheinland-Pfalz.“ Im Obergeschoss befindet sich der Sitzungssaal des Stadtrats, ansonsten ist vor allem die aufwendig sanierte Fassade ein Hingucker im Stadtbild.

Weitere alte Gebäude wie das Bernstein’sche Haus, die Hospitalstiftung, beide Kirchen und das Peterstürmchen (der letzte Turm der alten Stadtmauer) mit dem überwiegend gelben Sandstein prägen zudem das Erscheinungsbild der Stadt.

Obermoschel ist auch durch Weinbau geprägt 

Deren Bürger pendeln überwiegend in die umliegenden Ballungszentren aus, um dort ihren Tätigkeiten nachzugehen. Der größte Arbeitgeber in der Stadt ist  das Postverteilungszentrum. Außerdem bietet ein Fachunternehmen für Spezialwerkzeuge 20 Arbeitsplätze, ein weiteres Unternehmen ist im Bereich der Fördertechnik tätig und hat  15 Mitarbeiter. Weitere Handwerker und Dienstleistungsunternehmen, etwa 60 Gewerbebetriebe insgesamt, bieten rund 120 Arbeitsplätze, wobei viele Selbstständige  ohne Mitarbeiter agieren.

Geprägt ist die Gemeinde auch durch den Weinbau. Zwei Weinbaubetriebe sind in Obermoschel tätig, erzeugt werden trockener Riesling und Grauburgunder, die Weinberge gehören zum Anbaugebiet Nahe. Auch ein Bioland-Betrieb und eine Baumschule werden betrieben. Außerdem hat sich der Hof Lebensberg auf dem Kahlforster-Hof angesiedelt, eine landwirtschaftliche Stiftung, die nachhaltigen Landbau und ökologische Bodenaufbereitung betreibt.

Wichtiger Standortfaktor ist der Tourismus, der  durch die Moschellandsburg beflügelt wird. Einmal im Jahr gibt es einen überregional bekannten Mittelaltermarkt, der eine 20-jährige Tradition hat. Das Burghotel unterhalb der Ruine und der Freilichtbühne ist überregional bekannt. Manche Besucher kommen wegen des 2001 eingerichteten Geokultur-Pfads, denn das Nordpfälzer Land bietet viele Einblicke in die Erdgeschichte. Berühmt war die Gegend früher für den Quecksilber-Abbau, der die Veldenzer Grafen reich gemacht hat.

Gut bei den Bürgern kommen das  neue Mehrgenerationengelände und der neue Spielplatz an, den die Gemeinde eingerichtet hat. Wichtigstes Fest im Ort ist die Kerwe, die am zweiten Augustwochenende gefeiert wird – nach dem Herbstfest in Rockenhausen mit fünf Tagen die größte Kerwe der Nordpfalz.

Die Serie

Im Pfalz-Plan stellen wir regelmäßig in loser Reihenfolge Städte und Gemeinden in der Pfalz vor. 


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