Rathsweiler: Baubeginn? Sofort!

Eine Reihe von früheren Bauernhäusern im typischen Stil der Westpfalz steht in Rathsweiler unter Denkmalschutz (Bildmitte). Links dahinter liegt etwas erhöht  das Neubaugebiet.  Foto: Sayer

Eine Reihe von früheren Bauernhäusern im typischen Stil der Westpfalz steht in Rathsweiler unter Denkmalschutz (Bildmitte). Links dahinter liegt etwas erhöht  das Neubaugebiet.  Foto: Sayer

 

VON KLAUDIA GILCHER

Einkaufen, arbeiten, den Arzt besuchen: Die Rathsweilerer müssen dafür ein paar Kilometer fahren. Weit ab vom Schuss liege der Ort aber nicht, betont Ortsbürgermeister Siegmund Steiner: Die Verwaltungssitze Kusel und Altenglan sind 15 Minuten entfernt.

„Vor drei Wochen haben wir gerade einen Bauplatz verkauft“, sagt Siegmund Steiner. „Jetzt sind aus gemeindlicher Hand noch zwei zu haben.“ Rund 780 Quadratmeter groß ist jedes der Grundstücke und, so Steiner, „schön gelegen“: „Feld, Wald, Wiesen hinterm Haus, nach vorne auch ein ganz guter Blick und ein recht flaches Gelände, auf dem man ohne Keller bauen kann. Baubeginn ist sofort möglich.“ Steiner selbst hat  vor rund zwei Jahrzehnten  ein Haus mit Stall im Ort gekauft – der Pferde wegen, die damals zur Familie gehörten.

Das 164-Seelen-Dorf  liegt im Glantal  an der Grenze der Landkreise Kusel und Birkenfeld an der Bundesstraße 420. Es ist, trotz kleinerer Betriebe und Tankstelle, ein Wohndorf und grenzt an den Truppenübungsplatz Baumholder.  Abgeschieden liegt es nicht: Jeweils zwei Dörfer müssen passiert werden, dann sind die  Verwaltungssitze in Altenglan und Kusel mit ihrem umfangreichen Angebot, von Sport über Kultur und Einkaufen bis zur medizinischen Versorgung, mit Bahnhof und Schwimmbad und Autobahnanschluss,  erreicht. „15 Minuten maximal sind es mit dem Auto“, erläutert Steiner.  

 

Ortsbürgermeister Siegmund Steiner Archivfoto: mkh

Ortsbürgermeister
Siegmund Steiner
Archivfoto: mkh

 

Auch per Fahrrad gehe es ganz gut: Rathsweiler, das 1364 erstmals als Raitzwijlre in einer Urkunde auftaucht und seinen heutigen Namen seit etwa 200 Jahren trägt, liegt  am Glan-Blies-Radweg. Auch der Bürgerbus der  Verbandsgemeinde (VG) bedient das Dorf.  Zweimal pro Woche fährt er innerhalb der VG kostenlos  von  Haustür und Haustür.

Mobil zu sein, sei notwendig, betont Steiner. „Aber die Nachbarschaftshilfe funktioniert auch sehr gut.“ Das gelte nicht nur in  Pandemie-Notzeiten, in denen es eine Einkaufsinitiative im Dorf gegeben habe, fügt er hinzu.  

Jeder kennt jeden in Rathsweiler

Auch sonst tue sich viel, immer bezogen auf die wenigen Einwohner. Die Dorfwirtschaft am „Rathsweiler Eck“ – gebildet von der Bundesstraße und jener in die Dorfmitte – wurde gerade wieder eröffnet;  weitgehend in Eigenregie haben die Rathsweilerer ihr früheres Milchhäuschen saniert, in dem vor allem der Landfrauenverein Angebote macht. Eine Kerwe wird mangels Straußjugend nicht mehr gefeiert, aber ein Brunnenfest in der Dorfmitte am denkmalgeschützten alten Schulhaus, das heute den Ratssaal und Wohnraum beherbergt.  Ab und zu gibt es ein Spielplatzfest, eine Seniorenfeier, im Advent wird ein Tannenbaum aufgestellt. Wenn dann dort der „Nikolaus“ Bescherung halte,  bleibe er selbst bei den Kindern selten unerkannt, erzählt Steiner lachend. „Bei uns  kennt sich eben jeder.“

Denkmalgeschützt ist in Rathsweiler nicht nur das Schulhaus, sondern  auch eine   Zone mit  zusammenhängenden  Bauernhäusern. Sie dienen, schön hergerichtet, längst zu Wohnzwecken, zeigen aber noch den typischen Bauernhausstil der Westpfalz: Von der Wohnung bis zu Stall und Scheune liegt alles unter einem First.

Das  vier Kilometer entfernte Ulmet bietet laut Steiner ein großes Vereinsangebot, und dort liegen auch Kindergarten und Grundschule für die kleinen  Rathsweilerer. Steiner: „Das ist quasi ein Gebäudekomplex, ganz  prima für die Kinder. Sie müssen sich erst ab der fünften Klasse umgewöhnen.“

Die Serie

Im Pfalz-Plan stellen wir wöchentlich in loser Reihenfolge Städte und Gemeinden in der Pfalz vor.

 

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