Reichsthal: Idyllisches Örtchen in der Nordpfalz

Reichsthal ist die kleinste Gemeinde im Donnersbergkreis. Foto: Schifferstein

VON JOERG SCHIFFERSTEIN

Mit einer Einwohnerzahl von fast genau 100 ist Reichstahl die kleinste selbstständige Gemeinde im Donnersbergkreis. Gelegen im Drei-Ländereck zwischen den Landkreisen Kaiserslautern, Kusel und eben dem Donnersbergkreis, versteckt sich das kleine Dorf im Hahnenbachtal. Doch sich zu verstecken, das  habe der Ort eigentlich nicht nötig, denn er lebe, wie Ortsbürgermeister Dirk Grill berichtet.

„Wir haben noch fünf Bauplätze im Ortsgebiet, aber alle in privater Hand. Nur einer steht definitiv zum Verkauf“, sagt Grill. Baugrund zu schaffen, war bislang in Reichsthal immer eine private Angelegenheit, die Gemeinde selbst musste  nie aktiv werden. „Manches wird für die Nachkommen vorgehalten, ein Platz wurde gerade veräußert“, sagt Grill. Der Preis für solches privates Bauland liege etwas über den Richtwerten, die sonst im Ort gelten.

Nach einer Phase von mehreren Jahren, in denen es einige Leerstände gab, wurden jetzt fast alle Gebäude neu vermietet oder verkauft. „Aktuell steht meines Wissens nur ein Gebäude zum Verkauf“, sagt der Ortsbürgermeister, der sich freut, dass im Lauf des Jahres eine Familie mit mehreren Kindern zugezogen ist. „Gemessen an der Größe unsere Gemeinde herrscht – außerhalb von Corona-Zeiten – recht viel Leben“, sagt Grill über seinen Heimatort.

Früher war Reichsthal geprägt von der Landwirtschaft, heute stehen viele der Schuppen leer und werden nach und nach umgenutzt. Einen großen Betrieb mit Schweinemast und -zucht gibt es im Ort, außerdem kümmert sich ein Nebenerwerbslandwirt noch um die Felder rund um die Gemeinde. Ein Transportunternehmen ist hier ansässig. Die Zahl der Arbeitsplätze bleibt  überschaubar, die meisten Einwohner Reichsthals pendeln zur Arbeit  nach Kaiserslautern, Meisenheim, Rockenhausen oder Bad Kreuznach.

Im Reichsthaler Bürgerhaus ist oft was los

Das Bürgerhaus in der ehemaligen Schule ist das Zentrum des gesellschaftlichen Lebens. 1982 wurde das Gebäude umgebaut, eine Gaststätte integriert, die bis zum Frühjahr von einem  Pächter bewirtschaftet wurde. Derzeit wird die Gaststätte durch die Bürger in Eigenregie betrieben.

„Das sind einige freiwillige Helfer und die sechs Gemeinderäte“, sagt Grill. Wenn nicht gerade Lockdown herrscht, ist immer freitagabends geöffnet, im Sommer auch mal im Biergarten. „Es gibt auch immer was zu essen“, erzählt der Ortsbürgermeister. Der Dartclub ist  einmal in der Woche zum Training vor Ort, gespielt wird samstags oft im Bürgerhaus. „Das sind immer interessante Spieltage, schade, dass seit Corona die Zuschauer außen vor sind.“ Vor allem ältere Mitbürger engagieren sich im Gesangverein Höfe/Reichsthal, der auch mal im Ort auftritt. Am dritten Wochenende im September wird traditionell Kerwe gefeiert, in regulären Jahren mit Umzug, Kerwerede und Kerwemusik unterhalb vom Bürgerhaus.

Gut frequentiert wird die Grillhütte außerhalb der Gemeinde im Wald, die von der Gemeinde regelmäßig vermietet wird. Das Dorffest der Gemeinde, das Hahnenbachtalfest des Feuerwehrfördervereins und ein Glühweinfest gehören zu den regelmäßigen Veranstaltungen.

Die Serie

Im Pfalz-Plan stellen wir regelmäßig in loser Reihenfolge Städte und Gemeinden in der Pfalz vor.

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