Eingegrenzt von den Hügeln der Nordpfalz: Rockenhausen. Foto: Schifferstein
VON JOERG SCHIFFERSTEIN
Gerade erst hat die Stadt Rockenhausen den ersten Spatenstich für das Baugebiet „Im Schlüssel“ über die Bühne gebracht. 22 neue Bauplätze werden von einem Bauträger dort im Ortsteil Dörnbach erschlossen. Für den Rockenhausener Stadtbürgermeister Michael Vettermann, der seit 2019 im Amt ist, war es der erste offizielle Spatenstich.
Fast die Hälfte der Areale im Baugebiet „Im Schlüssel“ ist schon wieder verkauft. Auch 90 Prozent der Bauplätze im Baugebiet Römerhof im westlichen Stadtgebiet sind vermarktet. „Dort können wir potenziellen Interessenten noch einige interessante Plätze anbieten, wobei sich Käufer an die ,Donnersberger Konzepte‘, eine Tochtergesellschaft der Sparkasse, wenden müssen“, sagt Vettermann, denn die Stadt arbeitet bei Baugebieten meist mit Erschließungsträgern zusammen.
Michael
Vettermann
Foto: jös
Vorrangig gehe es in Rockenhausen derzeit darum, die Innenentwicklung voranzutreiben. „Wir müssen ein neues Baugebiet in Angriff nehmen, nur das wird sich nicht kurzfristig lösen lassen. Untersucht werden mehrere Bereiche, wobei es darum gehen muss, topographisch die beste Lösung zu finden. Dafür müsste der Flächennutzungsplan angepasst werden“, so der Stadtbürgermeister. In der bestehenden Planung seien Flächen ausgewiesen, die sich als schwierig zu erschließen erwiesen hätten, deshalb müsse nachgesteuert werden, um die Kosten im Griff halten zu können. Im Stadtgebiet gibt es einige Baulücken, die meist Bauträgern oder Privatleuten gehören, wo Wohn- oder Gewerbebauten entstehen könnten.
Viele Gebäude in der Innenstadt stehen derzeit leer
Die Innenstadt Rockenhausens ist Denkmalschutzzone. Manche Gebäude stammen im Ursprung aus dem 18. Jahrhundert, was auf einem Lageplan aus dem Jahr 1727 zu ersehen ist, auf dem die Grundzüge der Stadt den heutigen bereits gleichen. „Viele dieser Gebäude stehen leer. Sie müssten, um vermarktet werden zu können, modernen Anforderungen angepasst werden. Dafür muss der Denkmalschutz mit ins Boot. Eine Projektgruppe der Technischen Universität Kaiserslautern hat Lösungswege aufgezeigt und Vorschläge für verschiedene Bereiche gemacht“, berichtet Vettermann.
Die Innenentwicklung nehme langsam Fahrt auf, beispielsweise in der Ringstraße würden vier Gebäude nebeneinander von ihren Eigentümern modernisiert. „Gauben werden neu gestaltet, Fassaden ebenfalls. Man sieht die Veränderung im Stadtgebiet“, freut sich Vettermann. Um hierbei Bauherren zu unterstützen, wurde das Förderprogramm „Wachstum und nachhaltige Entwicklung“ aufgelegt, das bis zu 40 Förderungen für private Projekte ermöglicht.
Wirtschaftlich entwickelt sich Rockenhausen ebenfalls. Bislang wird die Stadt von einem Großbetrieb geprägt. Anfragen gebe es aber immer wieder von kleinen und mittleren Betrieben, die sich in Rockenhausen niederlassen wollten. „Oft ist unser Problem, dass wir nicht genügend Möglichkeiten bieten können“, sagt Vettermann.
Ein wichtiger Standtortfaktor ist das evangelische Diakoniewerk Zoar, ein weiterer großer Arbeitgeber. Mehr als 2000 Arbeitsplätze biete die Stadt, davon viele im Gesundheitsbereich, der durch die Zusammenarbeit mit dem Diakoniewerk und dem Westpfalz-Klinikum profitiere. „Die medizinische Versorgung ist sehr gut. Hier arbeiten wir an der Zukunft, wollen alles daran setzen, diese wichtige Infrastruktur zu erhalten. Bis zum Jahresende kommen noch ein Neurologe und ein Angebot für Kinder- und Jugendpsychiatrie in Rockenhausen hinzu“, sagt der Stadtbürgermeister.
Bekannt ist die Stadt für seine vier Museen sowie für enormes Ehrenamt: Beispielsweise werden Kinoevents, die Gesundheitsmesse und die Messe Gartenzeit von Freiwilligen organisiert. Wichtigstes Fest im Jahr ist das Herbstfest im September.
Die Serie
Im Pfalz-Plan stellen wir regelmäßig in loser Reihenfolge Städte und Gemeinden in der Pfalz vor.
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