Grün und ruhig: die Vollmersweilerer Hauptstraße. Foto: wip
VON HENNING WIECHERS
Den westlichen Zipfel der Verbandsgemeinde Kandel und zugleich des Landkreises Germersheim bildet das 200-Einwohner-Dorf Vollmersweiler. Eingebettet in sanfte grüne Hügel erstreckt es sich entlang des Otterbachs. Ländliche Idylle, Ruhe und wenig Durchgangsverkehr sind die Wohnqualität prägende Faktoren.
Was aber den Charakter Vollmersweilers als Wohnort entscheidend mitbestimmt, ist die durch günstige Anbindung und Versorgung auf kurzen Wegen gegebene komfortable Infrastruktur. Ein wichtiger Posten dabei ist die Nähe zu Schaidt. Der zur Stadt Wörth gehörende Ortsbezirk, der Kindergarten und Grundschule bietet, Arzt und Zahnarzt, Bäcker und Metzger, beginnt nur wenige Hundert Meter südlich von Vollmersweiler. Der Schaidter Bahnhaltepunkt, von dem aus sich der Anschluss ans elsässische Wissembourg sowie an die Zentren der Südpfalz und die Metropolregionen am Rhein erschließt, liegt in unmittelbarer Nähe zum Vollmersweilerer Ortseingang – und ist auch per Fahrrad und zu Fuß ganz schnell zu erreichen. „Viele Schaidter haben es bis zu diesem Bahnhof weiter als die Vollmersweilerer“, sagt Ortsbürgermeister Roland Kelemen. Der „eingeborene“ Vollmersweilerer bekundet denn auch, dass er nirgendwo anders lieber wohnen würde. Der Mix aus ländlicher Lage und guter Erreichbarkeit dessen, was man zum Leben braucht, „passt einfach“, wie er findet.
Ortsbürgermeister
Roland Kelemen
Archivfoto: VAN
Dafür, dass es zum Beispiel für die älteren Schüler aus dem Dorf sowie für weitere nichtmotorisierte Bürger „passt“, sorgt eine Buslinie mit Haltestelle im Dorf. Sie verbindet es mit Bad Bergzabern und Kandel, wo die weiterführenden Schulen stehen, wo weitere Ärzte, Fachärzte, Krankenhäuser und Seniorenheime zu finden sind. Die Anbindung ans Internet, derzeit noch über Kupferleitung, solle zukünftig über Glasfaser bis in die Häuser realisiert werden, wie der Ortsbürgermeister berichtet. Laut dem mit dem Breitbandausbau betrauten Unternehmen soll das Projekt bis Ende 2021 fertiggestellt sein.
Hochachtung zollt Kelemen der Dorfgemeinschaft, bescheinigt ihr Offenheit, Toleranz und Gemeinsinn. Örtliche Veranstaltungen und Feste könnten in der Regel eine hohe Beteiligung der Einwohnerinnen und Einwohner verzeichnen. „Und wenn mal was passiert, steht man zusammen und hilft einander.“ Als Beispiel dafür nennt er das häufig erlebte spontane Zupacken der Nachbarn bei Schäden und Beeinträchtigungen durch Naturgewalten, im privaten wie im Gemeinde-Umfeld.
Im westlichen Ortsbereich soll ein Neubaugebiet entstehen.
Mittelpunkt des gesellschaftlichen Lebens ist das Bürgerhaus, ehemals Schulhaus. Hier treffen sich die verschiedenen örtlichen Gruppen: Es gibt einen Jugendraum und einen Seniorentreff, die evangelische Kirche unterhält hier einen Betraum, einmal monatlich können sich die Vollmersweilerer hier am Stammtisch austauschen, und auch öffentliche Feste und private Feiern finden am und im Bürgerhaus statt.
Zuzugswillige müssten sich sicher ein wenig gedulden, bis sich eine Gelegenheit biete, informiert Kelemen. Zwar gebe es in Baulücken einige potenzielle Bauplätze, Verkaufsangebote seien ihm allerdings derzeit nicht bekannt. Interessenten, auch etwa an Bestandsimmobilien, kann er nur empfehlen, den Markt im Auge zu behalten. Allerdings soll im westlichen Ortsbereich ein Neubaugebiet entstehen, das neun Bauplätze bringt. Ein Privatunternehmen ist mit der Erschließung betraut und der Bebauungsplan in Auftrag gegeben. Bei der Realisierung gelte es noch, Maßnahmen zum Starkregenschutz entsprechend dem Konzept der Verbandsgemeinde vorzusehen.
Wann die ersten Häuslebauer ans Werk gehen können, darauf möchte sich der Bürgermeister aber noch nicht festlegen lassen.
Die Serie
Im Pfalz-Plan stellen wir wöchentlich in loser Reihenfolge Städte und Gemeinden in der Pfalz vor.
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