Zweibrücken-Wattweiler: Idyllisch gelegen und relativ günstig

Wattweiler ist von Zweibrücken durch einen Hügel getrennt. Der im Tal liegende Ortsteil ist von Streuobstwiesen und Feldern umgeben. Foto: srä




VON STEPHANIE BRÄUNLING

Mit rund 800 Einwohnern ist Wattweiler der kleinste Stadtteil von Zweibrücken. Das in einem Tal liegende Stadtdorf ist nur wenige Minuten vom Zentrum der Stadt entfernt. Die es einrahmenden, am Hang liegenden (Streuobst-)Wiesen, Felder und Wälder verleihen ihm dennoch einen ländlichen Charakter. Die Nachfrage nach Bauplätzen ist groß, es gibt jedoch keine. Zumindest keine durch die Gemeinde erschlossenen.


Die Bauplatzsituation sei verheerend, um genau zu sein, es gebe keine Bauplätze. Bestenfalls noch aus privater Hand. „Aber entweder sie werden, sobald sie frei werden, sofort verkauft, oder sie liegen brach und werden für die Kinder oder Enkel zurückgehalten“, erklärt Ortsvorsteher Thomas Körner. Wobei die Zeit günstig wäre, sie zu verkaufen. „Ich habe zurzeit über dreißig ernsthafte Anfragen von potenziellen Käufern, die gerne und unbedingt nach Wattweiler möchten“, verdeutlicht er.

Für Neuerschließungen sieht der Ortsvorsteher einige Möglichkeiten: „Es gibt Gelände, da könnte man durchaus zehn bis zwölf Bauplätze unterbringen, ohne viel Natur zu zerstören.“ Auch bestehende Straßen könnten verlängert und Bauplätze angehängt werden, um die Erschließungskosten überschaubar zu halten.

„Früher war die Nachfrage noch nicht so groß“, erinnert sich Körner. Vor rund fünf Jahren habe man mit einer Facebook- und einer Internetseite für Wattweiler begonnen. Und dann, insbesondere über die Vereine, habe sich das Ganze gestreut: „Die Anfragen wurden immer mehr.“ Obwohl es in Wattweiler nichts mehr gebe. Kein Geschäft, kaum Gastronomie. Vermutlich liege es daran, dass Baugrund in Wattweiler noch relativ günstig sei. „Außerdem liegen wir sehr idyllisch im Tal, umgeben von Streuobstwiesen und Feldern“, schwärmt er.

Durchgangsverkehr gebe es lediglich zu Berufsverkehrszeiten oder bei Vollsperrung der Autobahn. Ansonsten sei es hier ziemlich ruhig. „Das genießen wir schon.“ Verzichten müssten die Bürger auf nichts. Mit dem Auto sei man in wenigen Minuten in der Innenstadt von Zweibrücken sowie auf der Autobahn, beispielsweise nach Saarbrücken oder Kaiserslautern. Arbeitsplätze und alle Formen von Einkaufsmöglichkeiten, kulturelle Angebote und vieles mehr seien dadurch schnell erreichbar.


Gute Busanbindung in Wattweiler


Bis zum Ausbruch der Pandemie habe es in Wattweiler ein ganz besonderes Kulturangebot gegeben. Der Künstler Dieter List, der mit (insbesondere aus Holzklammern, Gipsbinden und Farbe gestalteter) Reliefkunst weltweit auf Ausstellungen unterwegs sei, habe einmal im Monat „Hörens-, Sehens- und Wissenswertes“ bei freiem Eintritt angeboten. „Solokünstler, Songwriter, Autoren oder Gastredner gepaart mit einem Ausstellungskünstler wurden zu einem Besuchermagneten“, erinnert sich Körner. Die Veranstaltungen im Rahmen von „Lists Landlust“ habe Dieter List seit 2017 in seinem Künstleratelier in der ehemaligen Eisdiele von Wattweiler organisiert. Der Ortsvorsteher hofft, dass Corona diese das Dorfleben bereichernden Art von Kultur bald wieder zulässt.

Auch der Obst- und Gartenbauverein sei für das Dorfleben sehr wichtig. Er organisiere (immer sehr gut besuchte) Feste im Vereinsgarten und kümmere sich um die Pflege und den Erhalt der Streuobstwiesen. Darüber hinaus habe der Verein im zuvor viele Jahre leerstehenden Milchhäuschen von Wattweiler eine Obstkelter installiert. „In guten Jahren werden damit bis zu 50.000 Liter Apfelsaft gepresst“, berichtet Körner. Denn neben dem Ertrag von den Streuobstwiesen werde auch für Vereinsmitglieder gepresst. „Sie bringen ihr Obst hierher und füllen die Kelter damit, sind dabei, bis ihr eigener Saft in Fünf- oder Zehnliterpacken abgefüllt ist“, erklärt er.

Einen Schützen- sowie Turn- und Sportverein gebe es ebenfalls im Dorf. Leider gehe das Vereinsleben zurück, Corona habe es fast ganz ausgebremst. „Da sind wir dabei, das Ganze allmählich wieder ins Leben zurückzubringen“, so der Ortsvorsteher. Auch den organisierten Dorftreff möchte er baldmöglichst wieder aufleben lassen, und die Einweihung des durch die Stadt barrierefrei umgebauten Gemeindehauses stünde ebenfalls noch aus.

Für ländliche Verhältnisse habe Wattweiler eine sehr gute Busanbindung an die Stadt im Stundentakt. Die Kinder würden ebenfalls mit einem Bus nach Mittelbach in den Kindergarten und auch in die Grundschule gefahren. Wünschen würde sich Körner noch eine Gemeindeschwester, die sich wenigstens an einem Tag in der Woche um alleinstehende, ältere oder pflegebedürftige Bürger kümmere.

Die Serie

Im Pfalz-Plan stellen wir regelmäßig in loser Reihenfolge Städte und Gemeinden in der Pfalz vor.


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