Beim Hausbau sparen

Kosten sparen beim Hausbau

Wer bei entsprechender Heizungstechnik auf einen Schornstein verzichten kann,
spart leicht 3000 Euro.                                                        Foto: Frank Sorge/Imago

 

Im Herbst und Winter tut sich auf Baustellen eher wenig. Zeit, um Überlegungen für den Hausbau anzustellen. Wer dabei gründlich vorgeht, kann 20 bis 30 Prozent der Kosten einsparen.

Hausform: Einfache, quaderförmige Baukörper sind deutlich billiger zu realisieren als Häuser mit Gebäudevor- und Rücksprüngen oder versetzten Ebenen. Zudem treiben große Außenwandflächen die Heizkosten in die Höhe. Erker und  Gauben gehen ins Geld. Einsparung: bis zu 30.000 Euro bei einfachen Baukörpern; rund 2500 Euro durch Verzicht auf einen Erker, rund 2500 Euro durch Verzicht auf eine Dachgaube.

Keller: Immer öfter werden Eigenheime ohne Keller gebaut,  meist aus Kostengründen, aber auch dann, wenn die Grundwasserverhältnisse aufwendige Baumaßnahmen verlangen würden. Denn die Gründe, die früher einen Keller notwendig machten, sind entfallen. Heizanlage oder Brennstoffvorrat lassen sich in der Küche, im Hauswirtschaftsraum oder im Erdtank unterbringen. Für die Waschmaschine und die Gartenmöbel ist Platz billiger  in einem separaten Gerätehaus zu schaffen. Einsparung: etwa 15.000 bis 20.000 Euro bei 100 Quadratmeter Grundfläche.

Innenwände: Die Wahl der Materialien richtet sich danach, ob es sich um tragende oder nicht tragende Wände handelt. Für tragende Wände ist Kalksandstein billiger als Ziegel. Holzständerkonstruktionen, die mit Gipskarton beplankt und innen mit Zellulose gedämmt werden, sind für nicht tragende Wände  die preiswerteste Lösung. „Sie bieten außerdem den Vorteil, dass der Bauherr sie selbst aufstellen und später leicht verändern kann“, erläutert die Düsseldorfer Diplom-Ingenieurin Doreen Kruschina. Einsparung: rund 5 Euro je Quadratmeter für Kalksandsteinwände, rund 10 Euro je Quadratmeter für Holzständerwände statt Ziegelwänden.

Bad und WC:  Die Anordnung von Bad und WC im Erdgeschoss ist wesentlich billiger als im Obergeschoss, weil die Steigleitungen entfallen. Üblich ist jedoch ein Gäste-WC im Erdgeschoss und Bad/WC im Obergeschoss. Die Räume sollten übereinander liegen, um die Leitungen so kurz wie möglich zu halten. Ins Geld gehen auch raumhohe Verfliesungen. Günstiger ist es, nur die Spritzbereiche von Bad, Dusche und Wanne zu fliesen. Einsparung: Rund 50 Euro je Quadratmeter für  einen wischfesten Dispersionsanstrich statt Fliesen.

Heizung: Heizungsanlagen sollen energiesparend sein. Ob Gas- oder Öl-befeuerter Brennwertkessel hängt von der Infrastruktur vor Ort ab. Kruschina: „Wer die Wahl hat, spart mit Gasheizungen, bei denen die Therme unter dem Dach eingebaut wird, so dass der Schornstein überflüssig wird.“ Einsparung: rund 3000 Euro.

Elektroinstallation: Farbige oder verzierte Schalter und Steckdosen gehen ins Geld. Einfache, aber solide Bauteile aus Kunststoff tun es auch.  Einsparung: bis zu 1500 Euro.

Garage: Ein befestigter Stellplatz unter freiem Himmel, eine Fertiggarage oder der Bau eines überdachten, an den Seiten offenen Carports ist billiger als ein individueller Garagenanbau. Einsparung: beim Stellplatz rund 4000 Euro, beim Carport rund 3000 Euro, bei der Fertiggarage rund 2000 Euro. (ftx)