Immobilien-Finanzierung: Beim Todesfallschutz lässt sich sparen

Versteigerung Immobilie

Können die Hinterbliebenen die fälligen Finanzierungsraten nicht zahlen, kommen Immobilien nach dem Tod des Hauptverdieners meist unter den Hammer. Foto: Imago

 

VON ANDREAS KUNZE

Clevere Baufinanzierer achten nicht nur auf günstiges Baugeld, sondern auch auf eine günstige Todesfallversicherung. Damit lassen sich über die Jahre mehrere Tausend Euro sparen.

Eine Restschuld-Versicherung nutzt im Ernstfall dem Kunden ebenso wie der Bank. Stirbt die versicherte Person, in der Regel der Hauptverdiener, kann mit der Versicherungsleistung die ausstehende Schuld beglichen werden. Die Eigentumswohnung oder das Haus sind gerettet, die Bank erhält ihr Geld. Ohne Versicherungsschutz droht beim Tod des Hauptverdieners meist die Zwangsversteigerung, denn die Hinterbliebenen können die fälligen Raten oft nicht aufbringen.

Mitunter packen Banker bei einer Immobilienfinanzierung eine Restschuldversicherung mit dazu. Bei dem Versicherer handelt es sich dann meist um einen Kooperationspartner der Bank oder gar um ein Tochterunternehmen. Vielen Bauherren ist nicht bewusst, dass sie diesen Schutz ebenso bei einer Lebensversicherung kaufen und so womöglich Geld sparen können. Am günstigsten geht das, wenn eine ausreichend hohe Lebensversicherung vorhanden ist. Die Todesfallleistung kann vertraglich an die Bank abgetreten werden. Eine zusätzliche Police ist dann nicht nötig. Allerdings dürften in manchen Fällen die Todesfallsummen für eine Immobilienfinanzierung zu gering sein.

Eine echte Restschuldversicherung ist günstiger. 

Dann bleibt nur der Neuabschluss. Bei Policen für den Todesfall gibt es erhebliche Preisunterschiede von mehreren Hundert Prozent, wie Vergleiche zeigen. Will ein 35-jähriger Nichtraucher zum Beispiel 100.000 Euro Versicherungssumme über 20 Jahre abdecken, so kostet das bei günstigen Anbietern etwa 100 Euro im Jahr, bei teuren hingegen bis zu 250 Euro jährlich. Die Beitragsunterschiede summieren sich über die lange Dauer der Hypothekentilgung zu mehreren Tausend Euro.

Bei echten Restschuld-Versicherungen sinkt im Gegensatz zu herkömmlichen Todesfallversicherungen die Versicherungssumme parallel zur Restschuld der Immobilienfinanzierung. Dadurch ist die Restschuldversicherung günstiger als eine Police mit gleichbleibender Todesfallsumme.

Frühzeitig nach einem Versicherer für den Todesfall umschauen

Darüber hinaus gibt es Leistungsunterschiede, die beim Preisvergleich berücksichtigt werden müssen. So decken manche Policen das Risiko mit ab, dass jemand unverschuldet arbeitslos wird. Bis zu zwölf Monate zahlt mitunter die Versicherung die Kreditraten weiter. Auch bei Berufsunfähigkeit versprechen manche Anbieter vorübergehende Hilfe.

Jörg Sahr, Experte der Stiftung Warentest, rät, sich frühzeitig nach einem günstigen Versicherer für den Todesfall umzuschauen und nicht erst, wenn es in die Finanzierungsgespräche mit der Bank geht. „Die meisten wissen doch lange im Voraus, wie viel Darlehen sie vermutlich brauchen und wie hoch die Rate ist, die sie sich leisten können“, so Sahr. „Mit diesen Daten lässt sich ein Vorab-Angebot für eine Restschuldversicherung einholen.“ Wenn es dann ernst werde mit der Finanzierung, habe der Kunde einen Versicherer an der Hand, bei dem er mit den konkreten Daten um den Todesfallschutz anfragen könne.