In der Küche ist der neue Kachelofen eingebaut worden, der sowohl zum Heizen als auch zum Kochen eingesetzt werden kann. Er geht in den drei Stufen tiefer liegenden Wohn- und Lebensraum über, den er komplett beheizt. Foto: Schifferstein
VON JOERG SCHIFFERSTEIN
Christopher Krill aus Kerzenheim in der Verbandsgemeinde Eisenberg und seine Lebensgefährtin haben für sich und ihre Familie neuen Wohnraum geschaffen. Aus einer ehemaligen Werkstatt, einem Abstellraum für Gartengeräte und weiteren früher nur eingeschränkt genutzten Räumen im Erdgeschoss ihres Hauses ist ein heller, Licht durchfluteter, dreiteiliger Wohn- und Lebensbereich geworden, dessen zentrales Element der neu ins Gebäude eingebaute Kachelofen ist.
Eine komplette Metall- und Elektrowerkstatt hatte sich Christopher Krills Opa in den 80ern eingerichtet. Damals war aus einer ehemaligen Scheune mit Heuboden ein Wohnbereich mit Wirtschaftsräumen im Erdgeschoss geworden. Kleine, enge Räume, Werkbänke, viele Treppen und verschiedene Ebenen, die aus der ehemals landwirtschaftlichen Nutzung resultierten, bestimmten den bis vor einem Jahr wenig genutzten Teil des großzügigen Anwesens.
Einst für die Landwirtschaft gebaut
Alles mittlerweile Geschichte – fast ein Jahr lang hat die Familie ausgeräumt, aus- und umgebaut, den neuen Wohnbereich geschaffen, der sich jetzt über drei Ebenen erstreckt. „Ich kenne die landwirtschaftliche Nutzung nur aus Erzählungen meiner Familie. Umgebaut wurde das Anwesen schon 1978, geboren wurde ich allerdings erst 1984“, sagt Christopher Krill, der jetzt beim erneuten Umbau zusammen mit der Familie viel Eigenleistung in das Projekt gesteckt hat.
Begonnen wurde mit der Entrümpelung der Werkstatt und Lagerräume im Frühjahr 2019. Dann kamen erst einmal die Zwischenwände raus, ein Durchbruch zum bisherigen Hauptgebäude entstand, um die neuen Räume mit der bisherigen Wohnung von Krill zu verbinden. Die gesamte Wohnfläche wuchs um 60 Quadratmeter. „Unser zentraler Lebensbereich wurde komplett verändert, die Küche ist aus dem ersten Obergeschoss ins Erdgeschoss umgezogen, der Wohn- und Essbereich ist neu entstanden.
Bauarbeiten übernimmt Fachunternehmen
Die Bauarbeiten im Inneren des Gebäudes hat Krill von einem Fachunternehmen erledigen lassen. „Es mussten neue Träger eingezogen werden, um die Statik zu garantieren“, erzählt er. „Das Äußere des Gebäudes ist gleich geblieben, die Veränderung kam im Innenraum, es war ein reiner Um-, kein Anbau“, betont der 36-Jährige.
Trotzdem ist die Umgestaltung im Inneren auch an der Fassade zu erkennen. Eine wesentliche Veränderung sind die deutlich größeren Fenster, die dort eingebaut wurden, wo sich vorher vorwiegend Wände aus Glasbausteinen befanden.
Das große Panaroma-Fenster im Wohnzimmer gewährt einen ausgezeichneten Blick auf den Göllheimer Wald und bis hin zum Donnersberg. Es bringt enorm viel Licht ins Wohnzimmer, in dem es im gesamten Tagesverlauf recht hell ist, da das gesamte Gebäude nach Osten und Süden ausgerichtet ist.
Der Küchenbereich wurde aus einem alten Nebenraum mit großem Hoftor – früher eine Art Garage mit Geräteraum – geschaffen. Hier sorgt jetzt im Winter der Kachelofen für angenehme Wärme. „Den Ofen hat eine Firma aus Salzburg in Österreich geliefert und eingebaut. Der vorhandene Kamin konnte genutzt werden, musste aber neu ausgekleidet und um zwei Meter erhöht werden“, sagt Krill. Seine Lebensgefährtin kannte das Ofenbau-Unternehmen, das bereits für ihre Familie in der Vergangenheit bei anderen Projekten mehrfach tätig war.
In modernem Landhausstil gestaltet
Das Besondere an dem Ofen ist, dass er neben der Heizfunktion auch als Herd benutzt werden kann. „Die Anlage hat deshalb zwei Züge im Kamin, die für getrennte Abluft sorgen“, erklärt Krill, der in die Ofenanlage mit Aufbau mehr als 20.000 Euro gesteckt hat. Seine Lebensgefährtin hat einen Herd zur Verfügung, mit dem wie in früheren Zeiten mit der Energie aus Holz gekocht und gebacken werden kann.
Damit die Räume, die nicht unterkellert sind, die Wärme erhalten können, wurde zunächst nach unten hin zur Bodenplatte eine Dämmung eingebaut, auf der ein Eichendielenboden verlegt wurde. „Das konnte ich mit dem Vater meiner Lebensgefährtin selbst erledigen“, sagt Krill. Die gesamte Sanierung hat bedingt, dass ein komplett neues Elektro- und Beleuchtungssystem eingebaut wurde.
Die Küchenelemente wurden dem neuen Boden angepasst, alles ist im modernen Landhausstil gestaltet. „Hier halten wir uns auf, wenn wir zuhause sind, unsere bisherigen Wohnräume wurden zu Schlaf- und Kinderzimmern“, sagt Christopher Krill, der nun schon seit fast zwei Jahren Veränderungen an dem Haus vornimmt.